Der Umwelt zuliebe

Sauerlach und Oberhaching wollen Radverbindungen verbessern

Bürgermeisterin Barbara Bogner, Josef Loibl und Regina Aigner (v. l.) freuen sich auf viele Mitradler bei der Aktion Stadtradeln.	Foto: VA

Bürgermeisterin Barbara Bogner, Josef Loibl und Regina Aigner (v. l.) freuen sich auf viele Mitradler bei der Aktion Stadtradeln. Foto: VA

Sauerlach/Oberhaching · Radschnellverbindungen sollen im Ballungsraum München sowie den angrenzenden Landkreisen für Entlastung auf den Straßen sorgen.

Breite Wege, lange Strecken und Geschwindigkeiten bis zu 30 Kilometer pro Stunde: Radschnellverbindungen erleichtern Pendlern den Weg zur Arbeit und entlasten gleichzeitig den Straßenverkehr. Im Ausschuss für Bauen und Schulen des Landkreises München Anfang Mai wurden mögliche Korridore festgelegt und ein regionales Radverkehrskonzept beschlossen. Vier Routen sind nun zur weiteren Prüfung in der engeren Auswahl. Drei davon stammen aus der Potenzialanalyse, in welcher der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München 13 Korridore vorgeschlagen hatte: Eine Verbindung zwischen der Stadt München zum Hochschulstandort Garching inklusive der Verbindung nach Unterschleißheim; ein Korridor von München in südliche Richtung nach Neubiberg, Unterhaching, Taufkirchen und Oberhaching und eine Verbindung in südwestliche Richtung über Martinsried bis nach Starnberg. Eine vierte, neu zu entwickelnde Trasse soll sich von den Gemeinden Kirchheim über Aschheim, Unterföhring bis Ismaning erstecken.

Allerdings will man sich in Oberhaching und Sauerlach nicht mit schnellen Verbindungen nach München begnügen, sondern hat auch eigene Ideen entwickelt. Alexander Maierhöfer, der Referent des Bürgermeisters, Stefan Schelle, erklärte, dass die Gemeinde zwar nicht daran denke, »Radler-Highways« zu errichten, doch bestehende Strecken, etwa entlang der S-Bahn zwischen Oberhaching und Sauerlach so auszubauen, dass ein schnelles und bequemes Vorankommen garantiert sei. Da jedes Wochenende viel Ausflugsverkehr von München ins Münchner Oberland fließe, wäre es auch hier sinnvoll, die Strecken entlang der S-Bahn, aber auch durch den Perlacher Forst, wo sie noch nicht asphaltiert seien, entsprechend auszubauen. Erste Gespräche mit den zuständigen Behörden habe man schon aufgenommen, wann allerdings genau mit einem entsprechenden Ergebnis gerechnet werden könne, sei noch nicht absehbar. Teilweise führten die bestehenden Wege durch Staatsforsten, teils lägen sie im Zuständigkeitsbereich der Bahn, so dass hier viele Ansprechpartner an einen Tisch gebracht werden müssten, denn schließlich ginge es hier auch um viel Geld, wenn die Radwegverbindungen entsprechend ausgebaut werden müssten, so Maierhöfer.

Um wie viel Geld es sich dabei handle, könne man mit gutem Gewissen noch nicht sagen, da die Wege zunächst überprüft werden müssten. Allerdings habe es von den Verhandlungspartnern bereits positive Signale in Richtung Ausbau und Gesprächsbereitschaft gegeben, freute sich Alexander Maierhöfer. Auch in Sauerlach steht man dem Ansinnen positiv gegenüber. Bürgermeisterin Barbara Bogner begrüßt die Idee den Radverkehr ausbauen. Schon seit einigen Jahren engagiert sich die Gemeinde bereits im Ort für mehr Komfort für die Radfahrer. So gibt es Radführer (Naturradweg/Kapellenradweg) und einen Ausbau des Radwegenetzes. Gemeinsam mit Oberhaching habe man schon viele Ideen bezüglich des Ausbaus des Radwegenetzes entwickelt und hoffe nun, auf einen positiven Verlauf mit den Verhandlungspartnern. Die Ideen gehen der Gemeinde Sauerlach zumindest nicht aus.

Auch eine schnelle Radverbindung nach Grünwald oder Höhenkirchen-Siegertsbrunn wären wünschenswert. Wie wichtig den Sauerlachern das Rad ist, können sie in diesem Jahr beim Stadtradel-Wettbewerb beweisen, der am 20. Juni beim der GewerbeKulturSchau startet. »Sauerlach hat zwölf Ortsteile mit insgesamt 60 Quadratkilometern, da ist man natürlich schon versucht, mit dem Auto zu fahren. Während der Zeit der Stadtradel-Aktion achte ich ganz bewusst darauf, für welche Strecken ich das Rad nehme und für welche das Auto«, erklärt die engagierte Gemeindechefin. Schon letztes Jahr habe Sauerlach bei der Aktion teilgenommen und die stolze Summe von 15.700 Kilometern »erradelt«. Dabei hat ein einziger Sauerlacher die unglaubliche Zahl von 1.400 Kilometern beigesteuert, vermeldet das Sauerlacher Rathaus voller Stolz. Damit auch in Zukunft immer mehr Menschen vom Auto aufs Rad umsteigen, werden die Gemeinden Sauerlach und Oberhaching sowie der Landkreis verstärkt auf den Ausbau des Radwegenetzes setzen.

hw

Artikel vom 20.05.2015
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...