Komplett umgestaltet

Aschheim · Neue Exponate, frischer Look: »AschheiMuseum« eröffnet neu nach Umbau

Anja Pütz bringt die Vitrinen in Position, rechtzeitig für die Museumsgäste. Das AschheiMuseum ist wieder geöffnet. Liebevolle Modelle alter Häuser verdeutlichen den Stil früherer Architektur. Fotos: kw

Anja Pütz bringt die Vitrinen in Position, rechtzeitig für die Museumsgäste. Das AschheiMuseum ist wieder geöffnet. Liebevolle Modelle alter Häuser verdeutlichen den Stil früherer Architektur. Fotos: kw

Aschheim · Ein neuer Name, ein neues Konzept, ein weiterer Raum: Das »AschheiMuseum« ist jetzt wieder geöffnet, und es lohnt sich unbedingt. Anja Pütz als Museumsleiterin hat zusammen mit ihrem Kollegen Hans Peter Volpert das Museum im Keller des Kulturgebäudes an der Münchener Straße komplett umgestaltet.

Dass die Gemeinde Aschheim hierzu nach einem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats eine halbe Million Euro bereitgestellt hat freut die Museumsleiterin, und sie zeigte der Redaktion, was sie zusammen mit den Handwerkern daraus gemacht hat. Die freundlichen, hellen Räume sind jetzt barrierefrei erschlossen, und es gibt klare farbliche Signale: Rote Streifen zeigen an, dass hier die Museumsbesucher selbst was machen können. So gibt es beispielsweise eine Mühle, deren Steine sich mit einer Handkurbel bewegen lassen. In Aschheim sind viele archäologische Funde gemacht worden. Jetzt können die Gäste erleben und sehen, wie diese Funde ausgesehen haben, als sie entdeckt worden sind. Sie sind ausnahmslos seinerzeit am Fundort fotografiert worden. Die Arbeit der Restauratoren und Archäologen wird so erlebbar. Obendrein sind die Fundorte in einer Karte zu sehen. Jetzt stehen sie in den Vitrinen.

Ein »Lieblingsstück« ist natürlich der Stoßzahn eines Mammut, der jetzt von zwei Seiten zu sehen sein wird. Manche Bronzefiguren dürfen sogar angefasst werden. »Das ist natürlich eine Kopie«, sagte die Museumsleiterin augenzwinkernd. Schulklassen sind immer willkommen. Ein kompletter Raum ist dazugekommen, nachdem die Blaskapelle in ein anderes Probelokal umgezogen ist. Das gab Raum für mehr Exponate, aber auch für eine bessere und zeitgemäßere Präsentation. Ein paar Vitrinen sind noch frei. Darin können Neuerwerbungen des Museums gesondert präsentiert werden. Platz für ausgewachsene Sonderausstellungen hat das Museum dagegen nicht. Die wären auch schwer zu organisieren, bat Anja Pütz um Verständnis.

Dazu sei das Museum nun doch zu klein. Das 1984 gegründete und drei Jahre später eröffnete Museum hieß früher etwas spröde »geschichtlich-heimatkundliche Sammlung der Gemeinde Aschheim« und ist jetzt für alle interessant, die etwas zur Heimatgeschichte lernen wollen. So lassen sich zum Beispiel die alten Hofnamen alle noch feststellen, die Geschichte der Häuser, und so weiter. Dabei ist das Konzept der Darstellung bewusst offen gehalten, denn die beiden Archäologen, die das Museum leiten, würden sich freuen, wenn jemand noch etwas beitragen könnte an Bildern, an Informationen. Das ließe sich dann in diese Präsentation einpflegen.

Wer das Museum besuchen möchte, braucht sich nicht umzustellen. Die Öffnungszeiten sind unverändert: Montags und mittwochs von 16 bis 19 Uhr, dienstags und freitags von 15 bis 18 Uhr. Donnerstags ist vor allem für Schulklassen interessant: 10 bis 13 Uhr ist hier offen. Jeden ersten Sonntag im Monat kann es von 10 bis 13 Uhr besichtigt werden, jeden dritten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr wobei es hier um 14.30 Uhr eine Führung gibt. Anja Pütz gab zu, dass diese Öffnungszeiten etwas kompliziert seien. Aber dass eine Gemeinde sich ein derart gutes Museum leiste, sei doch recht ungewöhnlich, lobte sie.

Klaus Kuhn

Artikel vom 12.05.2015
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...