Unterhaching investiert

Übersicht des Unterhachinger Rathauschefs

Unterhaching · »Mit 24.000 Einwohnern gehört Unterhaching zu den größten Komunen in Oberbayern. Alles was größer ist, ist dann eine Stadt«, erklärt Bürgermeister Wolfgang Panzer zu Beginn seines Rechenschaftsberichts bei der Bürgerversammlung. Anhand des aktuellen Haushalts zeigte das Gemeindeoberhaupt, wie die Gemeinde das Geld der Bürger anlegt.

Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf rund 56,4 Millionen Euro, rund 11,36 Millionen Euro beträgt der Vermögenshaushalt. Während die Einnahmen aus dem Bereich Gewerbesteuer sinkend seien (14,79 Millionen), stiegen die Einnahmen aus der Einkommenssteuer (17,35 Millionen Euro), die Grundsteuer betrug ca 2 Millionen Euro. Rund 13 Millionen Euro muss die Gemeinde Unterhaching als Kreisumlage ans Landratsamt überweisen. 20 Prozent der Ausgaben entfallen auf das Personal, das die Gemeinde Unterhaching beschäftigt: Waren es 2014 noch 251 Mitarbeiter, hofft man heuer darauf 255 Mitarbeiter auf der Gehaltsliste zu führen. Hoffen deshalb, weil die Stellen im Bereich der Kinderbetreung angesiedelt sind und unklar ist, ob man die offenen Arbeitsplätze besetzen können wird.

Bis zum Jahr 2018 wird die Gemeinde Unterhaching rund 24 Millionen in die Schulen investiert haben. Dazu gehören auch die Abschlusszahlungen für die Realschule in Taufkirchen, die auch von Schülern aus Unterhaching besucht werde. Viel Geld investiert die Gemeinde zudem in die Kinderbetreuung (Hort, Krippe, Kindergarten, Mittagsbetreuung ...). Aber auch der Sport kommt in Unterhaching nicht zu kurz, hier sind es nicht nur die Zuschüsse für die Vereinsarbeit von TSV, Fortuna Unterhaching und der SpVgg, sondern vor allem die Sportstätten, die gepflegt oder wie im Falle der Hachinga Halle saniert werden müssen.

Auch für die schönen Künste hat man in Unterhaching etwas übrig, so erhält das Kubiz rund 1,34 Millionen Euro, die Volkshochschule rund 417.000 Euro und die Musikschule rund 635.000 Euro. Bei der Freiwilligen Feuerwehr stehe eine neue Drehleiter an, diese werde rund 850.000 Euro kosten. Zu den großen Bauvorhaben zählt die Gemeinde im Jahr 2015 den zehnten Abschnitt der Stumpfwiese, hier wird mit der Errichtung von rund 190 Wohneinheiten gerechnet. Großes Streitthema bei der anschließenden Fragestunde der Bürger war die Straßenausbausatzung, die Anlieger von nicht-staatlichen Straßen zur Beteilgung an den Kosten heranzieht, wie aktuell im Fall der Andresenstraße. Eine Hoffnung auf Streichung der Gebühren, die mehrere 10.000 Euro betragen können, machte der Rathauschef den empörten Anwohnern nicht. Er könne eine bestehende Satzung, die übrigens seit vielen Jahrzehnten bestehe und angewendet werde, nicht einfach übergehen. Man sei den Anwohnern in der Schlüsselzuweisung entgegen gekommen, mehr sei leider nicht möglich. Von »Geld aus der Tasche ziehen« und »Beraubung« sprachen hingegen die Anwohner.

Eine Aussicht auf Erfolg mit ihren Beschwerden bescherte auch Landrat Christoph Göbel den aufgebrachten Anwohnern nicht. Eine derartige Satzung könne nur dann geändert oder abgeschafft werden, wenn die Gemeinde komplett schuldenfrei sei. Unterhaching habe aber rund 17 Millionen Euro Schulden, was für die Größenordnung dieser Gemeinde nicht ungewöhnlich sei, deshalb sei daran nicht zu denken, die Satzung auszusetzen oder abzuschaffen.

hw

Artikel vom 12.05.2015
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