Mehr als Bratwurst

Schwabing/Maxvorstadt · Streetlife und Corso sind Kultur, Umwelt und jede Menge Spaß

Festival unterm Siegestor: Das Streetlife Festival und der Corso Leopold feiern in diesem Jahr Jubiläen.	Foto: Green City/Andreas Schebesta

Festival unterm Siegestor: Das Streetlife Festival und der Corso Leopold feiern in diesem Jahr Jubiläen. Foto: Green City/Andreas Schebesta

Schwabing/Maxvorstadt · Beim Corso Leopold und dem Streetlife Festival am kommenden Wochenende, 16. und 17. Mai, wird von der Münchner Freiheit bis zum Odeonsplatz gefeiert. Gemeinsam auftreten werden dort erstmals das Jugendorchester der Bayerischen Philharmoniker und der Beatbox-Europameister »Robeat«.

Neu ist auch das Treffen der Religionen. Der kulturelle Aspekt des Straßenfests werde aber zu wenig beachtet, sagt der Corso-Vorsitzende Ekkehard Pascoe. Der Corso Leopold begeht 2015 sein 20. und das Streetlife Festival sein 15. Jubiläum. Am Wochenende verwandeln sich die Leopoldstraße und die Ludwigstraße wieder in eine Partymeile. Geboten sind dabei auch wieder viele künstlerische Experimente. Auf der Hauptbühne an der Münchner Freiheit findet zum Beispiel am Samstag ab 18 Uhr eine musikalische Begegnung zwischen dem 60-köpfigen Jugendorchester der Bayerischen Philharmoniker und »Robeat« statt. Der 26-jährige Stuttgarter mit dem bürgerlichen Namen Robert Wolf wurde 2007 bei der Fernsehtalentshow »Das Supertalent« entdeckt und ist inzwischen Europameister im »Beatboxing«, bei dem Schlagzeug-, Perkussion- und Scratch-Geräusche mit Stimme, Mund und Rachen imitiert werden. Zusammen mit der Nachwuchselite aus dem Klassik-Bereich wird er eine Verbindung aus Klangwelten und Lichteffekten vorführen.

Insgesamt werden sich bei der Veranstaltung rund 500 Künstler präsentieren. Das Ereignis zähle zu den größten kulturellen Festen Europas, erklärt Pascoe: »Von manchen Leuten werden wir aber nur als Bratwurstveranstaltung wahrgenommen, das ist sehr schade.« Besonders stolz sei er in diesem Jahr darauf, dass es gelungen sei, die großen Weltreligionen mit einzubinden. Am Samstag ab 16 Uhr und am Sonntag ab 11 Uhr treffen sich Vertreter des Münchner Forums für Islam, des Islamischen Zentrums, der Griechisch-Orthodoxen Allerheiligenkirche, der Evangelischen Studierendengemeinde der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) und der Pfarrverbände St. Ursula, St. Sylvester und St. Markus Maxvorstadt an der Nordseite der Kreuzung der Leopoldstraße und der Franz-Josef-Straße. »Das hat es noch nie gegeben«, betont Pascoe. Zur gleichen Zeit stellen sich am Hohenzollernplatz erstmals humanistische und atheistische Leopold Gruppierungen beim Corso vor. »Vielleicht hat das mit dazu beigetragen, dass auch die Religionsgemeinschaften aktiv geworden sind«, sagt Pascoe und lacht.

Beim Streetlife Festival, das seit 15 Jahren vom Verein »Green City e.V.« organisiert wird und zeitgleich zum Corso Leopold zwischen der Georgenstraße und dem Odeonsplatz in der Maxvorstadt stattfindet, stehen neben kulturellen Aktionen vor allem ökologische Themen wie etwa autofreie Zonen im Vordergrund. Anlässlich des Jubiläums sei die Hauptbühne deshalb an den Professor-Huber-Platz verlegt worden, erklärt Manuel Schaumann, der das Fest organisiert. Wegen des starken Verkehrs biete der Ort kaum Aufenthaltsqualität. Für das Festival werde dort nun eine rund 2.000 Quadratmeter große Ruhezone eingerichtet: »Dann kann man am Siegestor einfach mal chillen.« Außerdem gibt es Sportaktionen wie Street Soccer und Inlineskaten, ein Kinder-Abenteuerland, Livemusik auf fünf Bühnen und Stände mit fleischreduziertem Essen.

Die Veranstaltung findet am Samstag, 16. Mai, von 16 Uhr bis 2 Uhr und am Sonntag, 17. Mai, von 11 Uhr bis 20 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, das vollständige Programm ist im Internet unter www.corso-leopold.de und www.streetlife-festival.de abrufbar.

Julia Stark

Artikel vom 13.05.2015
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