Ewiger Dank für 5 Euro

Ottobrunn · Chance auf Mäzenatentum für ambitioniertes Filmprojekt nicht verpassen

Filmemacher Yannick Rouault hofft auf viele Sponsoren für sein Filmprojekt. 	Foto: Alexandra Seifert

Filmemacher Yannick Rouault hofft auf viele Sponsoren für sein Filmprojekt. Foto: Alexandra Seifert

Ottobrunn · Angefangen hat alles mit einem Drehbuchworkshop im Neubiberger Jugendzentrum »Gleis 3« im Jahr 2009. Der damals 15-jährige Ottobrunner Yannick Rouault entdeckte damals seine Leidenschaft für Filme, und wollte sich ab da an nicht mehr damit begnügen, sie nur vor der Leinwand zu genießen.

Jetzt hat er als Teil des Ottobrunner Künstlerkollektivs »PostAbstrakt« einen eigenen Kurzfilm gedreht, der, wenn alles gut geht, am 30. Mai im Ottobrunner Kino Smoky in der Ottobrunner Straße gezeigt wird.

Das Drehbuch für den zehnminütigen Film lag bei ihm schon seit zwei Jahren in der Schublade, bevor Yannick Rouault, Johanna Böll und Carmen Schwarz beschlossen, dem Projekt endgültig Leben einzuhauchen. Die Darsteller für »Letzter Zug« arbeiteten dabei genauso ehrenamtlich wie die meisten anderen am Film Beteiligten. Dennoch entstanden rund 5.000 Euro an Kosten, wurde doch unter anderem ein Teil des Films in den Bavaria Filmstudios gedreht. 3.000 Euro haben die jungen Künstler selber aufgebracht, für die fehlenden 2.000 Euro haben sie eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. »Crowdfunding« ist eine Möglichkeit um für kreative oder soziale Projekte im Internet Geld zu sammeln.

Die Projektstarter legen eine bestimmte Geldsumme fest, die sie mit der Finanzierung durch die Masse (also durch die »Crowd«) erreichen wollen. »Die Unterstützer der Projekte erhalten im Gegenzug ein Dankeschön für ihre finanzielle Hilfe. Neben signierten Filmplakaten und Eintrittskarten für die Premiere werden auch Original-Requisiten (unter anderem Kostüme des Krankenhauspersonals) als Dankeschön angeboten«, erklärt Yannick Rouault.

So ist einem zum Beispiel schon für 5 Euro der »Ewige Dank« der jungen Künstler Gewiss. Wer Jugendliche sein eigen nennt, weiß, dass das ein echter Schnäppchenpreis ist. Die Crowdfunding-Kampagne für ihren Film ist zu finden unter: www.startnext.com/letzterzug. »Das Geld wird auch wirklich nur dann abgebucht, wenn die angesetzte Summe tatsächlich zustande kommt. Beim Crowdfunding gibt es alles oder nichts«, erklärt Yannick Rouault, der von einer Karriere als erfolgreicher Filmemacher träumt. Im Film »Letzter Zug« geht es um Ines und Willi, die sich erst mit Mitte 60 kennenlernen. Sie müssen gegen all die Zweifel ihrer Freunde und Verwandten ankämpfen, die nicht glauben, dass eine späte Liebe noch reelle Chancen haben kann. Bald fangen auch die beiden Verliebten an, zu zweifeln. Die Idee für den Kurzfilm kam ihm bei einem Drehbuchwettbewerb, dessen Thema »Der erste Kuss« hieß.

Eine romantische Geschichte zwischen zwei Teenagern wollte der Ottobrunner aber nicht erzählen, zu abgedroschen erschien ihm diese Storyline. Deshalb hat er sich eine Geschichte über ein in die Jahre gekommenes Liebespaar einfallen lassen, das genauso wie die Jugend mit Problemen zu kämpfen hat, auch wenn dies völlig andere sind, als die bei Teenagern. »Es ist ein unterhaltsamer Film geworden, der aber auch zum Nachdenken anregen soll«, betont Yannick Rouault.

Kaufen kann man die Karten für die Premiere zwar nicht, aber unter info@postabstrakt.de anfragen oder als Mäzen des Kunstprojekts stolz über den roten Teppich schreiten, wenn es am Samstag, 30. Mai, im Ottobrunner Kino heißt: »Film ab!« hw

Artikel vom 21.04.2015
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