München · Die slowenische Band hat die Musik für Milo Raus »The Dark Ages« komponiert

In »The Dark Ages« sprechen Menschen über Krieg, Heimat und Heimatlosigkeit. Foto: IIPM/Marc Stephan

München · Im Anschluss an die Uraufführung von Milo Raus »The Dark Ages« am Samstag, 11. April, spielt im Residenztheater die slowenische Band Laibach, die auch die Musik für Milo Raus neueste Inszenierung geschrieben hat.

Die 1980 gegründete Band hat nicht nur die Musik zum Stück beigesteuert, sondern erscheint im Laufe der Inszenierung als wichtigste Band Ex-Jugoslawiens auch in den Kriegserinnerungen der Akteure.

In den Achtzigern nahm Laibach der Popmusik die Unschuld, indem sie Songs der Beatles, Rolling Stones oder Queen als moderne Marschmusik für totalitäre Systeme interpretierte, in denen die Menge zur Masse verkommt und das Individuum negiert wird. Unsicher reagierte man damals auf solche Entjungferung und mutmaßte sogar, Laibach würde selbst der (national-)sozialistischen Gesinnung zustimmen, an die ihre als wagnerianische Gesamtkunstwerke inszenierten Konzerte erinnerten. Als sie ihre erste Europa-Tournee 1983 »Occupied Europe« nannte, weckte der Titel darum auch andere Assoziationen als in der Diskussion heutiger Occupy-Initiativen.

Passend zu Milo Raus Europa-Trilogie stellt sie für das Konzert im Residenztheater entsprechende Titel und Texte zusammen: »Europe is falling apart«. Musikalisch zählt Laibach mittlerweile weltweit zu den stilprägendsten Electropop-Bands überhaupt.

Karten für das Laibach-Konzert sowie für die Vorstellungen von »The Dark Ages« gibt es an den Kassen der Staatstheater und online unter www.residenztheater.de Das Konzert beginnt um 21.30 Uhr.

Artikel vom 10.04.2015
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