Verkehrskonzept für den Norden

Grüne Ortsverbände erarbeiten Lösungsmöglichkeiten

München-Nord · Die Grünen im Münchner Norden halten das von der Stadtverwaltung vorgelegte »Verkehrskonzept für den Münchner Norden« für mangelhaft. »Das Verkehrskonzept ist bisher ein ziemlich unausgegorenes Stückwerk«, sagt Christian Hierneis, Sprecher des Ortsverbands Schwabing.

»Wir wollen zeigen, dass wir gute und für diese Stadt und das Umland zukunftsfähige Ideen haben, die in ein sinnvolles Gesamtkonzept passen und die uns im bisherigen Konzept völlig fehlen«, so Jürgen Trepohl, Sprecher des Ortsverbands Nord.

Zum zweiten Mal veranstalteten die Grünen Ortsverbände Nord und Schwabing einen Workshop mit dem Schwerpunkt Verkehrsentwicklung im Münchner ­Norden. Gemeinsam mit Teilnehmern aus den beiden Ortsverbänden, aus den Nachbarkommunen Dachau, Oberschleißheim und Garching sowie Mandatsträgern aus Stadtrat und Kreistag und weiteren Fachleuten anderer Verbände wurden mögliche Verkehrslösungen für den Münchner Norden mitsamt dem Umland diskutiert. Ziel sei es, den Planungen mehr grüne Impulse zu geben und ein Gesamtkonzept zu entwickeln, das die Mobilitätsinteressen aller Einwohner im nördlichen München berücksichtigt, aber auch die Aspekte Naturschutz und Erholung, Luftreinhaltung und Lärm beinhaltet.

In den letzten 30 Jahren hat sich das nördliche München stark verändert und wird dies weiterhin tun. Dafür brauche München ein zukunftsfähiges Entwicklungskonzept. Nicole Riemer, Sprecherin des Ortsverbands Nord: »Das in der Einleitung des Verkehrskonzeptes genannte Ziel des ÖPNV-Ausbaus können wir in diesem Konzept nirgends erkennen. Das können und wollen wir Grünen so nicht akzeptieren.«

Mitgestaltung auch aus der Opposition heraus

In den Verkehrsplanungen der Stadt München verbrauche das Auto aus Sicht der Grünen nach wie vor »deutlich zu viel Fläche«. Lärm und Emissionen setzten den Menschen zu. Die EU-Vorgaben zur Luftreinhaltung könne die Landeshauptstadt München bis heute nicht einhalten und werde dies »mit den gegenwärtigen Planungen auch zukünftig nicht können«, so die Kritik der im Stadtrat in die Opposition verbannten Grünen.

Dass der motorisierte Individualverkehr nicht von heute auf morgen verbannt werden kann, darüber seien sich die Grünen einig. Aber der Anteil des Autos am Verkehr müsse reduziert werden. Barbara Epple, Sprecherin des Ortsverbands Schwabing: »Berechnungsmodelle dürfen nicht mehr standardmäßig von 60 Prozent Autoverkehr ausgehen. Der schienengebundene ÖPNV muss rasch ausgebaut werden. Er braucht im Norden ein Netz mit vielfältigen Querverbindungen und Knotenpunkten. Die Verknüpfung von ÖPNV und Radverkehr muss intensiviert werden.«

Dafür erarbeiten die Grünen eigenen Angaben zufolge in ihren Workshops Konzepte. Die ersten beiden Workshops haben nach Ansicht der Grünen dazu schon konkrete Ergebnisse gebracht, die demnächst vorgestellt werden sollen.

Artikel vom 09.04.2015
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