Uni oder Wohnbau

Schwabing · Diskussion um Nachnutzung der Klinikflächen hat begonnen

Wie geht’s weiter, wenn das Schwabinger Klinikum verkleinert und Flächen frei werden? Die Bürger vor Ort sollen mitreden.	Foto: js

Wie geht’s weiter, wenn das Schwabinger Klinikum verkleinert und Flächen frei werden? Die Bürger vor Ort sollen mitreden. Foto: js

Schwabing · Wenn das Schwabinger Krankenhaus in eine reine Notfall- und Kinderklinik umgewandelt wird, werden große Teile des Klinikgeländes frei. Was mit dem Areal dann geschehen soll, ist bislang noch unklar.

Die Schwabinger SPD setzt sich nun dafür ein, dass die gewonnenen Flächen für medizinische oder universitäre Zwecke oder für sozialen Wohnungbau genutzt werden. Am Donnerstag, 5. März, findet zu dem Thema in der Kreuzkirche eine Podiumsdiskussion statt, bei der auch Bürger ihre Vorschläge mit einbringen können. Im Rahmen der Umstrukturierung der städtischen Kliniken soll das medizinische Angebot des Schwabinger Krankenhauses drastisch reduziert werden. Erhalten bleiben sollen nur noch eine Notfallversorgung und die Kinderklinik, die allerdings ausgebaut werden soll. Eine Umstrukturierung sei zwar nötig, räumte Ingrid Sufi-Siavach, SPD-Fraktionssprecherin im Bezirksausschuss Schwabing-West (BA 4), jüngst bei einem Pressegespräch im SPD-Bürgerbüro in der Belgradstraße ein. Wegen seiner Weitläufigkeit und der langen Wege könne das Krankenhaus nicht mehr wirtschaftlich arbeiten.

Ob eine Notfallversorgung zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung im Münchner Norden langfristig ausreiche, sei jedoch noch unklar. Gerade im Norden entstünden viele neue Wohngebiete mit hohem Zuzug, erklärte sie. Um die Kapazitäten der Klinik bei Bedarf problemlos wieder aufstocken zu können, sei die Etablierung anderer medizinischer Einrichtungen auf dem Gelände sinnvoll. Ausloten werde man zunächst Kooperationen mit Institutionen aus der näheren Umgebung, sagte Ruth Waldmann, SPD-Landtagsabgeordnete für Schwabing, Neuhausen und den Münchner Norden. Etwa plane die Pfenningparade eine Einrichtung für ältere Behinderte, die man auf dem Areal des Krankenhauses unterbringen könne. Denkbar sei auch eine Nutzung durch das in der Kraepelinstraße ansässige Max-Planck-Institut für Psychatrie: »Wohnortnahe Angebote werden in der Psychiatrie immer mehr gebraucht.« Interesse bekundet habe außerdem der Landesverband für Geri-atrie.

Eine weitere Möglichkeit sei, Teile der frei werdenden Krankenhausgebäude der Universität zur Verfügung zu stellen. Wegen der hohen Decken seien die Räume auch als Hörsäle geeignet, so Waldmann: »Außerdem hatte Schwabing von jeher einen engen Bezug zu den Studenten.« Diskutieren könne man aber auch über eine Wohnbebauung. Diese müsse jedoch sozial ausgerichtet werden, etwa indem man die Wohnungen zu günstigen Preisen an Pflegekräfte, Erzieherinnen, Polizisten oder Studenten vermiete. »Luxuswohnungen wollen wir hier nicht«, betonte Waldmann. Berücksichtigen wolle man bei der Nachnutzung des Geländes aber auch die Wünsche der Schwabinger und Münchner Bürger. Am Donnerstag, 5. März, findet dazu um 19.30 Uhr eine Podiumsdiskussion im Albrecht-Lempp-Saal der Kreuzkirche statt. Teilnehmen werden neben Waldmann auch Alexander Reissl, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion und Aufsichtsrat Städtisches Klinikum München GmbH, Susanne Diefenthal, Geschäftsführerin Städtisches Klinikum München GmbH und Christian Ullrich, Chefarzt für Geriatrie an der Klinik des Diakoniewerks in der Heßstraße und Vorsitzender des Bayerischen Landesverbands Geriatrie.

Julia Stark

Artikel vom 03.03.2015
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