Kleines Dorf mit großer Gemeinschaft

Olympisches Dorf · Fast jeder der einmal in München studiert hat und die meisten die in der Landeshauptstadt wohnen, kennen sie, die in allen Regenbogenfarben leuchtenden Bungalows der Studenten.

Sie sind ein Wahrzeichen für Kreativität und die schönen Seiten des Studentenlebens und nicht nur bei den Sportstudenten heiß begehrt.

Doch damit ist am 30. Juni erstmal Schluss: Dann findet nämlich im Studentenheim Oberwiesenfeld auf dem Gelände des Olympischen Dorfes der große Kehraus statt. Die Mietverträge für 1400 Studenten laufen aus, um das Gelände für umfangreiche Renovierungsarbeiten frei zu machen und sie dann vom 6. bis 11. August während der Europameisterschaften der Leichtathletik - wie anno dazumal während der Olympischen Spiele '72 - als Sportlerunterkunft für die Athleten zu nutzen.

Wenn auch nicht alle, so werden doch viele Studenten dann erstmal auf der Straße stehen. Und das in der sowieso angespannten Wohnungssituation in München! Aber: Das Dorf hält zusammen.

Die Einwohner-Interessen-Gemeinschaft Olympisches Dorf ist aktiv geworden und sucht vorübergehende Unterkünfte für "ihre" Studenten. Die Initiatoren werben unter den Bewohnern des Dorfes dafür, den kurzzeitig wohnungslosen Studenten eine befristete Unterkunft zu bieten. "Sind nicht in einem Großteil unserer Familien die Kinder inzwischen flügge geworden und ausgezogen?" fragen sie sich und andere. "Sicher stehen deren Zimmer jetzt nicht leer, aber vielleicht könnten sie doch – ohne allzu große Umstände – für ca. sechs Wochen einen jungen "Gast" beherbergen?!" Das dieser Gast ein zahlender Gast wäre versteht sich von selbst. Zwischen 350.- und 400.- Mark zahlen die Studenten momentan für ihre Studentenzimmer und ein entsprechendes Entgelt soll dann auch an die "Gastfamilien" gehen.

Wer im Zeitraum vom 1. Juli bis 15. August für einige Wochen oder die ganzen eineinhalb Monate einen "heimatlosen"-Olydorf-Studenten aufnehmen kann und möchte, wendet sich am Besten direkt an die EIG, Connollystr. 12, 80809 München, Telefon: 35 73 22 73, Fax 35 73 22 72.

Artikel vom 09.01.2002
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