Berufsziel: Snooker-Profi

München Nord/Landkreis Nord · Ein 15-jähriger Münchner auf dem Weg in die Billard-Weltspitze

Er schickt sich an, mal ein ganz Großer im Snooker-Sport zu werden: Der erst 15-jährige Münchner William Frey. Foto: Jürgen Schütt

Er schickt sich an, mal ein ganz Großer im Snooker-Sport zu werden: Der erst 15-jährige Münchner William Frey. Foto: Jürgen Schütt

München Nord/Landkreis Nord · Re-Rack, Safety, Baulk-Line, Scratch, Miss und Kick. Willkommen im Begriffe-Dschungel der Queue- und Kugel-Artisten. Wer Herz und Hirn an die Sportart Snooker verloren hat, die gleichermaßen schwierigste wie kunstvollste Form des Billardspiels, der muss fast unmenschlich viel Geduld haben. So wie der erst 15-jährige William Frey aus der Lerchenau, der sich gerade anschickt, einen ganz großen Schritt in Richtung Profikarriere zu tun.

Übung macht den Meister. Und so steht William drei- bis viermal die Woche für circa drei Stunden an einem der neun Tische in Echings Breslauer Straße, wo der erste Münchner Snookerclub e.V. (www.erster-muenchner-sc.de) beheimatet ist. Einmal die Woche wird der Schüler, der die 9. Klasse des Moosacher Gymnasiums besucht, von Lasse Münstermann trainiert. Der 35-Jährige hat sich als Profi schon mit den Besten der Welt gemessen und ist damit einer von gerade einmal zwei Deutschen, die dieses Ziel bisher erreicht haben. Wertvolle Anleitung erhält William aber auch von Vater Wolfgang, der in den 90er-Jahren selbst erfolgreicher Spieler war. Er stand seinem Sohn schon mit Rat und Tat zur Seite, als der noch auf einem Getränkekasten stehen musste, um den Queue schwingen zu können. Da Snooker in Deutschland noch (!) ein Nischendasein fristet, sind die Trainingsmöglichkeiten entsprechend bescheiden. Dazu William: »In England und China gibt es Akademien, wo die jungen Talente täglich bis zu sieben Stunden trainieren.«

Da ist es kein Wunder, dass die Weltmeister der letzten Jahre, so auch der amtierende Mark Selby, aus England stammen. Allein auf der Insel gibt es 6 Millionen in Vereinen aktive Spieler. In Deutschland sind es gerade einmal 4.000. Die Entscheidung, eine Profikarriere zu starten, treffen dabei die wenigsten. Zu lang und entbehrungsreich ist der Weg ins Profilager. »Man braucht unheimlich viel Geduld und Durchhaltevermögen«, weiß William zu berichten. Bis so ein Kunststoß sitzt, wird er unzählige Male wiederholt. »Das kann gerade am Anfang total frustrierend sein«, gesteht der Teenager. Doch er weiß: Soll die Leidenschaft eines Tages den Lebensunterhalt sichern, muss der Aufstieg ins Profilager geschafft werden. Erst dann darf er die »Main Tours«, die großen, international besetzten Turniere spielen, wie gerade eines im walisischen Cardiff stattfindet (täglich ab 20.00 Uhr live auf Eurosport). Hier warten satte Preisgelder auf den Sieger. So erhielt Selby für den WM-Titel 2014 die stolze Summe von 365.000 Euro. Und wo ein Titel, da auch Sponsoren. William hat das Glück, von einem Tutzinger Unternehmer finanziell unterstützt zu werden. Der bezahlt u. a. das Reisegeld für William, wenn er mal wieder zu einem Turnier irgendwo in Deutschland aufbricht.

Turniere spielen ist wichtig, da nur hier wichtige Qualifikationspunkte für die Teilahme an großen Turnieren gesammelt werden können. Williams Nahziel: Die Teilnahme bei den German Open 2016. Hierfür muss er noch bis Ende August einige Rankingpunkte einsammeln. Die nächste Chance dazu erhält er im »eigenen Haus«. Am 21. und 22. Februar, jeweils 10.00 bis 23.00 Uhr, veranstaltet der erste Münchner Snookerclub e.V. einen prominent besetzten Grand Prix in Echings Breslauer Straße 3. Alle Münchner, aus der Stadt wie dem Landkreis, sind herzlich eingeladen, um dem Lokalmathador William Frey die Daumen zu drücken. Auch erfahren die Besucher alles über den faszinierenden Snooker-Sport.

sj

Artikel vom 18.02.2015
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