SPD ehrt verdiente Harlachinger

Harlaching · »Grüne Damen und Herren« und 70 Jahre Engagement

Michael Sporrer (2. v. l.), MdL Markus Rinderspacher (r.), Edith Amann (3. v. l.), Heinrich Längl und einer Abordnung der »Grünen Damen und Herren« am Krankenhaus Harlaching um Elisabeth Reber (4. v. r.).	Foto: Hettich

Michael Sporrer (2. v. l.), MdL Markus Rinderspacher (r.), Edith Amann (3. v. l.), Heinrich Längl und einer Abordnung der »Grünen Damen und Herren« am Krankenhaus Harlaching um Elisabeth Reber (4. v. r.). Foto: Hettich

Harlaching · »In unserem Stadtviertel begegnen wir immer wieder Menschen, die füreinander da sind – Das beeindruckt uns immer wieder aufs Neue«, betonte Harlachings SPD-Ortsvereinsvorsitzender Michael Sporrer im Rahmen des Jahresempfangs 2015 zugunsten verdienter ehrenamtlich Wirkender im Stadtteil.

Bei der Veranstaltung im Ärztehaus Harlaching, schon seit Jahren ein Fixpunkt im Kalender des öffentlichen Lebens vor Ort, wurden am vergangenen Freitag die Ökumenische Krankenhaushilfe »Grüne Damen« und ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter der Johanniter Hilfsgemeinschaft ebenso ausgezeichnet wie die Bereitschaft Harlaching des Bayerischen Roten Kreuzes um deren Gründer und langjähriges Mitglied Heinrich Längl. Nicht nur Laudator und Landtags-SPD-Fraktionssprecher Markus Rinderspacher zollte dem 87- jährigen »höchsten Respekt« für sein sieben Jahrzehnte umfassendes, ehrenamtliches Wirken. Auch unter den rund 80 Gästen im Auditorium hinterließ der aufopferungsvoll agierende Längl tiefen Eindruck.

1969 in Bonn von der evangelisch-ökumenischen Krankenhaus- und Altenheimhilfe gegründet, agieren die »Grünen Damen und Herren« in München seit Beginn der 1980er Jahre unter der Trägerschaft der hiesigen Johanniter Hilfsgemeinschaft. Prägend für ihren umfangreichen Einsatz sind die hellgrünen Kitteln, die sie während ihrer Einsatzzeiten im Klinikum tragen. Dabei ist die Arbeit der Grünen Damen und Herren vielseitiges wie vielschichtiges, ehrenamtliches wie soziales Engagement. Die umtriebigen »grünen Geister« unterstützen in Krankenhäusern wie dem Klinikum Harlaching, aber auch in Pflege- und Seniorenheimen die seelsorgerischen wie pflegerischen Bemühungen um den ganzen Menschen. Wichtige Kernaufgabe ist es, durch ihren ergänzenden Dienst zu einer verstärkten Zuwendung für Patienten und Pflegebedürftige beizutragen. Dies alles vor dem Hintergrund sich verschärfender Kosten-Nutzen-Analysen in der Gesundheitspolitik.

»Umso wichtiger ist der Einsatz der ehrenamtlichen Damen und Herren vor Ort«, würdigte Rinderspacher im Rahmen des Festaktes das Engagement der Geehrten. Im Besucherdienst schenken und spenden sie besonders auch einsamen Menschen Zeit und ein offenes Ohr, spenden Trost und leisten Hilfe vor Ort. Neben den Gesprächen erledigen sie für die Kranken und Pflegebedürftigen auch kleinere Besorgungen, leihen Bücher, Videos oder CDs aus, lesen vor oder schreiben Briefe an Angehörige oder Behörden. »Für diesen Dienst brauchen wir jederzeit auch dringend weitere personelle Verstärkung«, so Mitorganisatorin Elisabeth Reber. »Wer wir sind: Wir sind eine Bereitschaft innerhalb des Kreisverbandes München mit etwa 45 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern«, erklärten Edith Amann, Bereitschaftsleiterin Harlaching des BRK Kreisverbandes München und des langjährigen Mitgliedes Heinrich Längl.

»Allein 2014 leisteten wir während der verschiedensten Einsätze über 4.700 ehrenamtliche Stunden – dazu kamen etwa 2.400 Stunden an Aus- und Fortbildung«, erzählen die beiden langgedienten Weggefährten stolz. Der geehrter Heinrich Längl hat diesen Weg des Roten Kreuzes lange mit beschritten und bestimmt. Als Malerlehrling vonseiten der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg als untauglich befunden, machte Längl eine frühe und prägende Erfahrung über die Notwendigkeit der richtigen Verletztenversorgung am eigenen Leib. Als 16jähriger hetzt er auf dem Radl während eines Fliegerangriffs auf München zur BRK-Zentrale, als den jungen Sanitäter selbst ein Bombensplitter am Kopf verletzt. »Genäht, zwei Tage zuhause und dann ging es wieder weiter«, schildert Längl seine Eindrücke von der damaligen »Kolonne Ost 2«. Bis heute ist er seinem Verband in wechselnden Funktionen und im Rahmen vieler Tätigkeiten treu geblieben, fehlt trotz einer Gehbehinderung bei keinem der Bereitschaftsabende. Das »füreinander Dasein« hat dieser Mann verinnerlicht wie versinnbildlicht.

HH

Artikel vom 17.02.2015
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