Ausgabe 02/2015

Oberschleißheim · Der Bürgermeister informiert

Christian Kuchlbauer, Erster Bürgermeister

Oberschleißheim · Liebe Bürgerinnen und Bürger, der Lehrstuhl für Raumentwicklung und das Fachgebiet für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung der Technischen Universität München leiten gemeinsam eine Untersuchung zu Wohnen, Arbeiten und Mobilität in der Metropolregion München.

Gemeinsam mit vielen großen Kooperationspartnern wie der Obersten Baubehörde, der Landeshauptstadt München, dem MVV und mehreren bayerischen Landkreisen hat sich auch die NordAllianz, in der die Gemeinde Oberschleißheim Mitglied ist, zu einer Mitarbeit entschlossen, um genaue Daten für künftige Entscheidungen zu gewinnen. Die Metropolregion München hat in diesen Themenbereichen mit völlig anderen Problemen zu kämpfen als andere Regionen im Freistaat. Die Metropolregion bietet hochwertige Arbeitsplätze und hohe Lebensqualität und lockt damit viele Menschen an. Dies hat zur Folge, dass qualifizierte Arbeitskräfte und bezahlbarer Wohnraum knapp werden. Zunehmende Mobilität wird zu einer spürbaren Belastung. Die Studie »WAM – Wohnen, Arbeiten, Mobilität« leuchtet deshalb aus, welches Gewicht diese drei Themen in der Metropolregion München haben und wie sie miteinander zusammenhängen.

Ziel des Projekts ist es, die Dynamik von Wohnstandort, Arbeitsplatz und Mobilität privater Haushalte besser zu verstehen und die wechselseitige räumliche Abhängigkeit dieser Entscheidungen auszuleuchten. Dazu werden wichtige Entscheidungskriterien bei der Standortwahl – wie Zentralität und Erreichbarkeit, Wohn- und Mobilitätskosten – analysiert und die nötigen Abwägungsprozesse und eingegangenen Kompromisse nachverfolgt. Bürgermeister und Gemeindeverwaltung können oft nicht nachvollziehen, warum Bürger, warum einzelne Betriebe sich für oder gegen einen Wohn-, Gewerbe- oder Arbeitsstandort entscheiden. Doch solche Beweggründe sind wichtig, um Themen anzupacken wie »Welche Strategie ist für den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs die richtige? In welcher Region werden künftig mehr Schulen benötigt? Wo fehlen morgen plötzlich Kitas? Und mit welchen Faktoren können Unternehmen Mitarbeiter an sich binden und neue gewinnen?« Für Fragen wie diese soll die Studie wesentliche Grundlagen liefern.

Mit einem Online-Fragebogen soll herausgefunden werden, welche Kriterien bei der Wahl des Wohnorts oder Arbeitsplatzes besonders wichtig sind und welche Nachteile gegebenenfalls in Kauf genommen werden. Je mehr Bürgerinnen und Bürger sich an dieser Befragung beteiligen, desto verlässlicher werden die Daten. Jeder, der innerhalb der letzten drei Jahre seinen Wohnort und/oder Arbeitsplatz gewechselt hat, kann teilnehmen und mit ein bisschen Glück eines von zehn iPad mini gewinnen.

Noch bis 15. Februar haben Sie die Gelegenheit, sich unter www.wam.tum.de zu beteiligen.

Ich bitte Sie, diese Möglichkeit zu nutzen und uns Ihre Motive mitzuteilen, die Sie bewogen haben, sich in Oberschleißheim niederzulassen. Sie leisten damit auch einen Beitrag für fundierte Entscheidungen zur Zukunft unserer Gemeinde. Doch auch Unternehmen profi tieren von der Studie. Sie erfahren zum Beispiel, welche Eigenschaften ein Arbeitsplatz und dessen Umgebung aus Sicht einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters vorweisen sollten. Konkret wird die Studie dadurch Rückschlüsse auf das bevorzugte Verkehrsmittel der Angestellten zulassen. Mit den Ergebnissen der Studie können Firmen in ihrem Wettbewerb um die klügsten Köpfe einen Leitfaden entwickeln, wie Mitarbeiter an das Unternehmen gebunden und neue Fachkräfte gewonnen werden. Die Ergebnisse werden im regionalen Kontext ausgewertet und den beteiligten Kommunen, Verbänden und Unternehmen in Form eines Kurzberichts zur Verfügung gestellt. Zum Abschluss des Projektes ist eine Konferenz geplant, um die Ergebnisse zu diskutieren

Die Ergebnisse der Studie werden im regionalen Kontext ausgewertet und allen Beteiligten zur Verfügung gestellt.

Ihr Erster Bürgermeister
Christian Kuchlbauer

Artikel vom 17.02.2015
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