Mehr Platz für alle

Schwabing · Aktionsprogramm der Stadt zum Schulausbau beginnt

Für die Generalsanierung der Grundschule an der Haimhauser Straße müssen die Schüler in Containern untergebracht werden.	Foto: js

Für die Generalsanierung der Grundschule an der Haimhauser Straße müssen die Schüler in Containern untergebracht werden. Foto: js

Schwabing · Mit dem Aktionsprogramm Schul- und Kitabau 2020 will die Stadt in den kommenden Jahren eine umfangreiche Sanierung und Erweiterung der Münchner Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen in die Wege leiten.

Betroffen sind davon auch mehrere Schulen im Zentrum und in Schwabing, wie etwa die Schwindschule, die Grundschule an der Dachauer Straße und die Grundschule an der Haimhauser Straße, aber auch das Wilhelmsgymnasium, das Maximiliansgymnasium und das Oskar-von-Miller-Gymnasium. Zwar seien Lehrer, Eltern und Schüler mit dem Zustand des Schulgebäudes zufrieden, betont Gregor Häuser, Rektor an der Schwindschule: »Wir haben große Klassenzimmer und Gänge und alles funktioniert gut.« Dennoch sei eine Generalsanierung des in den 1950er-Jahren errichteten Hauses nötig. Der Mörtel der Klinkerfassade sei undicht, bei starkem Regen dringe gelegentlich Wasser ein: »Schimmel bildet sich nicht, aber wir müssen dann natürlich putzen.« Nicht mehr erhaltenswert sei aus seiner Sicht indes die Turnhalle. »Sie müsste abgerissen und neu gebaut werden«, so der Schulleiter.

Im Rahmen des Aktionsprogramms des Referats für Bildung und Sport (RBS) gehen die Ideen sogar noch weiter. Zur Debatte steht auch ein kompletter Abriss der gesamten Schule mit anschließendem Neubau. Bei der Präsentation des Programms vor dem Bezirksausschuss Maxvorstadt (BA 3) wurde als Grund dafür der schlechte Bauzustand des Hauses genannt. Ein Argument der Stadt sei jedoch auch, dass das große Schulgelände durch den bisherigen Baukörper nicht ausreichend genutzt werde, berichtet Häuser. Ein Abriss mit anschließendem Neubau sei jedoch ein großer Einschnitt, so Wolf Hoefler, Vorsitzender des Elternbeirats: »Eine ganze Generation von Schülern müsste dann in Containern unterrichtet werden.« Über umfangreiche Freiflächen verfügt auch die Grundschule an der Dachauer Straße. »Wir haben eines der größten Schulgelände in ganz München«, erklärt die Schulleiterin Anke Bichler. Brauchen wird die Schule die Flächen künftig für Container – denn die Schülerzahlen sollen sich in den kommenden Jahren verdoppeln.

In den geplanten Neubaugebieten zwischen der Dachauer Straße, dem Leonrodplatz, der Schwere-Reiter-Straße und der Heßstraße sowie auf dem Gelände der Luitpoldkaserne, beim Justizpalast zwischen der Linprunstraße und der Sandstraße und auf dem ehemaligen Arri-Grundstück in der Theresienstraße sollen nämlich bis 2019 insgesamt 1.500 neue Wohneinheiten entstehen. Die Schülerzahlen würden von derzeit 250 auf 500 Kinder ansteigen, sagt Bichler. Baumaßnahmen zur Erweiterung der Schule sind deshalb in Planung.

Bereits begonnen hat die Generalsanierung der Grundschule an der Haimhauser Straße. Im zweiten Bauabschnitt sollen 2015 nun ein Anbau und ein überdachter Bereich im Schulhof errichtet werden. Auch hier müssen die Kinder während der Bauzeit im Container unterrichtet werden.

Generalsaniert wird außerdem die Grundschule in der Fröttmaninger Straße in der Alten Haide. »Bei uns im Stadtbezirk tut sich einiges«, sagt Werner Lederer-Piloty (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann (BA 12). Jedoch habe das RBS das Raumprogramm nicht rechtzeitig geplant und »die Entwicklung verschlafen«. Etwa sei die neue Schule an der ehemaligen Funkkaserne am Domagk-Gelände nicht bis zum Bezug des neuen Wohngebiets fertig geworden, so dass die Schüler nun für mehrere Jahre in Containern untergebracht werden müssten.

Schwierig gestaltet sich teilweise auch die Suche nach einem geeigneten Standort für Container. Nach langen Debatten wurde für das Wilhelmsgymnasium, das ebenfalls dringend generalsaniert werden muss, nun die Fläche des ehemaligen Tennisplatzes an der Kreuzung der Tivoli- und der Oettingenstraße gefunden.

Die Schüler des Maximilansgymnasiums und des Oskar-von-Miller-Gymnasiums wissen indes noch nicht, wo ihr Unterricht während der bevorstehenden Instandsetzung ihrer Schulen stattfinden wird.

Julia Stark

Artikel vom 13.01.2015
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