Ambitionierte Ziele und eine laute Fehlzündung

Abschied aus München: Grzegorz Wojtkowiak. Foto: A. Wild

München/Giesing · »Wir starten mit ambitionierten Zielen aus einer schwierigen Situation heraus«, ließ der Sportdirektor des TSV 1860 München, Gerhard Poschner, auf der klubeigenen Website zum Trainingsauftakt nach der Winterpause erklären. Er sei jedoch von der Qualität seines Teams fest überzeugt und, »optimistisch, dass wir die verbleibenden 15 Spiele besser bestreiten als die Partien bisher.« Die Ernüchterung folgte gleich im ersten Testspiel.

Markus von Ahlen leitet seit vergangener Woche erstmals eine Vorbereitung in Giesing als Cheftrainer. Wie Poschner ist auch er vom Potential des aktuellen Löwen-Kaders überzeugt. »Wir haben Fehler gemacht, die wir abstellen wollen und müssen. Ich spüre, dass bei der Mannschaft der Wille und die Leidenschaft da sind.« Von Ahlen will im weiteren Saisonverlauf vor allem auf junge Spieler setzen und erklärt: »Das ist der Stil des Vereins.« Unter seiner Regie schafften zuletzt Korbinian Vollmann und Fejsal Mulic den Sprung in den Zweitliga-Kader. Zum Trainingsauftakt nach der Winterpause durften mit Richard Neudecker, Emanuel Taffertshofer und Felix Weber drei weitere Talente aus der U21-Mannschaft mit den Profis auf den Platz.

Am zweiten Vorbereitungstag unterlagen die Löwenprofis in ihrem ersten Testspiel zum Entsetzen von rund 300 Trainingskiebitzen der in der Dritten Liga spielenden U23-Mannschaft des VfB Stuttgart sang und klanglos mit 0:4 (0:2). Die Schwaben bekleiden aktuell den 15. Tabellenplatz in der Dritten Liga. Gerhard Poschner verließ nach der desolaten Vorstellung wortlos schnellen Schritts den Platz. Trainer von Ahlen ärgerte sich über das Ergebnis, bezeichnete die Gegentore als »Geschenke«, befand jedoch »abgesehen davon haben wir wenig zugelassen.« Es gelte das erste Testspiel richtig einzuordnen. »Es war wichtig, zu sehen, wo wer steht. Manche sind schon in einer guten Verfassung, andere brauchen länger, um in Tritt zu kommen.« Sicher sei für ihn aber: »Wir haben noch viel Arbeit vor uns.«

Nähere Auskunft über die erzielten Fortschritte gibt das nächste Testspiel am kommenden Freitag, den 16. Januar, gegen den österreichischen Bundesligisten SV Grödig. Nicht mehr mit von der Partie sein werden dann beim TSV 1860 München Verteidiger Grzegorz Wojtkowiak, der nach zweieinhalb Jahren in Giesing zum polnischen Erstligisten Lechia Gdansk wechselt und Mittelfeldspieler Marin Tomasov, der ebenso lange bei den Löwen tätig war und künftig in Kroatien für den Erstligisten HNK Rijeka spielt.

(as)

Artikel vom 11.01.2015
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