Gemeinsam trauern

Oberschleißheim · Ökumenischer Gesprächskreis als Hilfestellung

Oberschleißheim · Der Tod eines nahestehenden Menschen verdüstert schlagartig das Leben. Die Gedanken kreisen ständig um den Verlust. Es ist eine Krisensituation, in der ein Stück persönlicher und sozialer Welt zusammenbricht.

Der Mensch braucht die Trauer als Antwort auf den erlittenen Verlust. Die Wunde kann sonst nicht heilen. Sie wäre nur zugedeckt.

Dabei sollte niemand in seinem Schmerz allein bleiben; die Isolation macht stumm und lässt den Schmerz versteinern. Der Schmerz soll sich äußern dürfen: Sich alles von der Seele reden – und jemand hört wirklich zu. Damit kann Heilung schon in Gang kommen.

Ziele der Trauerarbeit sind: den Tod bejahen können; sich in der neuen Lebenssituation ohne den Verstorbenen zurechtfinden; auf andere Menschen zugehen und neue Bindungen aufnehmen; dankbar sein können, dass man ihn als Menschen geschenkt bekommen hatte; Vertrauen gewinnen, dass das Leben trägt.

Selbst erzählen oder einfach nur zuhören

Mit der Bestattung und der Abreise der Verwandten setzt die Krise mit voller Wucht ein. Gerade da bleiben die Trauernden meist allein. In dieser Situation wollen die Kirchen Begleitung und Hilfe anbieten: einen ökumenischen Trauerkreis.

Anliegen dieses Trauerkreises ist, den Hinterbliebenen in einer Zeit, in der das Interesse und das Verständnis der Mitwelt an ihrem Kummer nachlässt, Gelegenheit zu geben, in einem geschützten Raum über ihre Gefühle und ihr Erleben zu sprechen – oder auch nur zuzuhören und im Gehörten die eigene Situation zum Teil wiederfinden zu können. Zwar bieten die Organisatoren auch die Möglichkeit an, Einzelgespräche zu führen. Wenn jedoch eine Gruppe zusammenkommt, können die Betroffenen erleben, dass es noch andere gibt, die einen schweren Verlust erlitten haben. Das kann tragen und möglicherweise geben die Erfahrungen anderer auch die eine oder andere Anregung für die Gestaltung des eigenen Lebens ohne den Verstorbenen.

Ein Team aus katholischen und evangelischen Gemeinden in Oberschleißheim lädt alle ein, die einen nahestehenden Menschen verloren haben. Die Treffen sind jeweils am letzten Mittwoch eines Monats um 15 Uhr im Pfarrheim von Maria Patrona Bavariae.

Artikel vom 17.01.2015
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