Servus, Herr Landrat und Habe die Ehre!

Steinhöring · Landrat Niedergesäß besucht Asylbewerberunterkünfte in Steinhöring

Der Landrat zeigte sich Begeistert vom großartigen ehrenamtlichen Engagement der Steinhöringer. 	Foto: lra

Der Landrat zeigte sich Begeistert vom großartigen ehrenamtlichen Engagement der Steinhöringer. Foto: lra

Steinhöring · Mit einem herzlichen »Servus« ist Landrat Robert Niedergesäß bei seinem kürzlichen Besuch in einer Asylbewerberunterkunft in Steinhöring von einem der Bewohner begrüßt worden.

Der Landrat, der sich immer wieder persönlich ein Bild von den unterschiedlichen Asylbewerber-Unterkünften im Landkreis macht, freute sich darüber, zeige der bayerische Gruß doch die Bereitschaft und Offenheit für eine neue Sprache. Zehn junge Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren leben gemeinsam im Erdgeschoss eines Zweifamilienhauses. Fünf der Bewohner kommen aus Somalia, drei aus Syrien, einer aus dem Irak und einer aus Afghanistan. Zwei von ihnen beherrschen Deutsch schon so gut, dass sie das Gespräch mit dem Landrat in die jeweilige Landessprache übersetzen können. Das ist nicht zuletzt ein Verdienst der Ehrenamtlichen, die sich in dieser Unterkunft besonders engagieren. Täglich bieten sie Deutschstunden an, bei denen einige der Bewohner auch erstmals lesen und schreiben lernen.

Die Steinhöringer begleiten die Asylbewerber bei Arztbesuchen, Behördengängen, nehmen sie mit auf Feste, in Sportvereine. Einer von ihnen hat sogar die Vormundschaft für einen minderjährigen Asylbewerber übernommen. Die Bewohner ihrerseits arbeiten gemeinnützig zum Beispiel im Betreuungszentrum Steinhöring oder bei der Tafel. Das bietet ihnen die Chance Deutsch in ganz normalen Lebenssituationen sprechen und lernen zu können. Drei der Bewohner besuchen ein Berufsvorbereitungsjahr in Zinneberg oder eine Sprachenschule in München. Die Vertreter der Ehrenamtlichen und die betreuenden Mitarbeiter aus dem Landratsamt waren sich einig, dass es für die jungen Menschen in jedem Fall besser ist, eine Ausbildung zu machen und nicht, sobald das möglich ist, irgendeine Aushilfsarbeit anzunehmen. »Unsere Gesellschaft braucht gut ausgebildete junge Menschen. Und nur mit einer abgeschlossenen Ausbildung haben sie die Chance auf eine gute Arbeit«, bekräftigt der Landrat. Niedergesäß bedankte sich ausdrücklich bei den Ehrenamtlichen, die sich in dieser Unterkunft vorbildlich und außergewöhnlich engagieren.

Mit einem »Habe die Ehre« wurde der Besuch aus dem Landratsamt verabschiedet. Das nächste Besuchsziel war ein weiteres gerade bezogenes Haus, in dem eine Familie wohnt, zusammen mit fünf alleinstehenden Frauen und insgesamt sechs Kindern, vom Neugeborenen bis zum etwa zwei Jahre alten Kleinkind. Diese Unterkunft wird im Moment noch eng von den Mitarbeitern des Landratsamtes betreut. Ein Helferkreis formiert sich gerade und plant Deutschkurse ab Januar. »Für die größeren Kinder ist bereits ein Platz in einer Kinderkrippe am Ort organisiert«, berichtet Martina Lietsch, die die Arbeit der Ehrenamtlichen koordiniert.

Das Fazit von Landrat Robert Niedergesäß: »Ich bin beeindruckt von der Arbeit der Ehrenamtlichen in Steinhöring. Sie kümmern sich in einer Weise um diese Gäste in ihrer Gemeinde, die Beispiel gebend ist. Ohne ihre Hilfe wäre das Leben der Asylbewerber hier um ein Vielfaches beschwerlicher und ärmer. So erleben sie nach der Flucht aus ihrer Heimat hier Menschlichkeit, Empathie und tatkräftige Unterstützung.«

Artikel vom 01.01.2015
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