»Hiroshima mon Amour«

Altstadt · Retrospektive von Alain Resnais im Filmmuseum

Szene aus »Hiroshima mon Amour«. Die Filme werden in Originalversion gezeigt. 	Foto: VA

Szene aus »Hiroshima mon Amour«. Die Filme werden in Originalversion gezeigt. Foto: VA

München/Altstadt · Vom 6. Januar bis zum 3. März 2015 ehrt das Filmmuseum im Stadtmuseum am St. Jakobsplatz den französischen Regisseur Alain Resnais, der im März 2014 mit 91 Jahren in Paris verstarb, mit einer vollständigen Retrospektive seiner Filme, inklusive der Kurzfilme.

Alain Resnais war in vielfacher Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung in der europäischen Filmlandschaft, er schgien sein künstlerisches Schaffen über die Jahrzehnte stets neu zu erfinden. Er bearbeitete sowohl experimentelle Literatur als auch den Nouveau Roman, beeinflussen ließ er sich sowohl von Comicstrips als auch vom populären Chanson. Seine ersten Filme charakterisiert ein starkes Formbewusstsein, wohingegen sein Spätwerk eher eine melancholische Heiterkeit durchzieht. Resnais drehte zunächst diverse Kunstfilme und Künstlerporträts, 1959 schließlich entstand, basierend auf Marguerite Duras' Drehbuch, mit »Hiroshima mon amour« sein erster Spielfilm.

Zum Auftakt der Retrospektive am 6. Januar um 18.30 Uhr werden zwei Filme über den Zweiten Weltkrieg gezeigt: seinen Dokumentarfilm »Nacht und Nebel« von 1956, eines der wichtigsten filmischen Werke über deutsche Konzentrationslager, und »Hirsohima mon amour«, die kurze Liebesbegegnung zwischen einer Schauspielerin und einem Japaner in Hiroshima, dem Ort des Atombombenabwurfs. Resnais' avantgardistischer Film über das Erinnern und Vergessen, »Letztes Jahr in Marienbad« von 1961, ein Kultfilm des neuen französischen Kinos, wurde auch im Schlosspark Nymphenburg gedreht.

Nachdem Alain Resnais in den Siebziger und Achtziger Jahren wegen wirtschaftlicher Erfolglosigkeit nur wenig Filme realisieren konnte, gelang ihm 1993 mit dem Doppelfilm Smoking und No Smoking ein furioses Comeback. Die zwei Filme spielen mit dem Gedanken, wie es wäre, wenn das Leben zweimal gelebt werden könnte. Seinen größten kommerziellen Erfolg feierte der Regisseur 1997 mit der Gesellschaftskomödie »Das Leben ist ein Chanson« nach dem Drehbuch von Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri, in der die Schauspieler unvermutet ihre Gefühle durch das Singen von Chansons ausdrücken. Die Jury der Berlinale 2014 verlieh Alain Resnais für seine letzte Produktion »Aimer, Boire et Chanter« 2014 den Alfred-Bauer-Preis, für einen Film, der neue Perspektiven eröffnet.

Alle Filme werden in französischen Originalfassung mit deutschen oder englischen Untertiteln gezeigt. Weitere Informationen sowie alle Filme und Termine der Reihe finden sich im Programmheft des Filmmuseums oder unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film Reservierungen sind unter 0 89 / 23 39 64 50 möglich.

Artikel vom 01.01.2015
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