Die 90 gefeiert

Günter Schade – Ehrenvorsitzender der vhs Haar

Haar · Fast seit seinem halben Leben begleitet Günter Schade nun die Haarer Volkshochschule auf ihrem Weg. »1970 führte seine Frau Anneliese als Dozentin für Englisch Günter Schade »auf sanftem Weg« (Zitat Günter Schade) zu unserer vhs Haar«, so der Leiter der Einrichtung, Alfred Pfeuffer. Günter Schade wurde in der DDR geboren und kam 1954 nach München.

Er studierte Elektrotechnik und schloss als Dipl. Ingenieur sein Studium ab. Er arbeitete zunächst in der Computerentwicklung und wurde dann Prokurist bei der Weltfirma Siemens. 1976 vertraute die Mitgliederversammlung Günter Schade das Amt des 1. Vorsitzenden der vhs Haar an und seitdem wurde er immer mit großer Mehrheit wiedergewählt. 1992 erhielt er für seine Verdienste um die Weiterbildung die goldene Ehrennadel der Gemeinde Haar durch den Bürgermeister Hans Wehrberger verliehen. Durch seine hohe Diplomatie und sein großes Engagement hat er in Wirklichkeit die vhs zur professionellen Erwachsenenbildungs-Einrichtung gebracht. Er verstand sich stets als Berater und Diskussionspartner für das vhs-Team, Kursleiter und Gemeindevertreter. Ein großes Anliegen waren ihm immer die Dozenten.

»Ich habe dafür gesorgt, dass sie gerne wiederkommen, dass sie sich im guten Betriebsklima wohlfühlen und somit gute Arbeit leisten«, so Günter Schade. Auch über die vhs hinaus war sein soziales Engagement groß und vielfältig. Im Juli 1997 erschien sein vielbeachtetes Buch »Die Arbeitslosigkeit überwinden können wir nur mit einem solidarischen Sozialsystem«. worin er für jeden Bürger ein Grundeinkommen forderte. Das Grundeinkommen sei notwendig, um sozialer Spaltung entgegenzuwirken. Günter Schade: »Dass es uns so lange so gut ging, haben wir Menschen zu verdanken, die sich nach dem Krieg für Demokratie, für soziales und wirtschaftliches Denken eingesetzt haben. Das ist eine Aufgabe, die mehr Menschen angeht, als man gemeinhin annimmt.« In der heutigen Marktwirtschaft werde Wettbewerb, der zu Egoismus verkommt, als allein seligmachende Methode propagiert, so Schade bei einem Interview.

»Das ist eine ideologische Verblendung und wird uns immer tiefer in die Krise führen. Wie soll die Welt aussehen, in der unsere Kinder leben?«, diese Frage beschäftigte ihn immer wieder. Sein »Erstlingswerk« erschien schon 1993 und hatte den Titel »Ein besseres und einfacheres Steuer- und Sozialsystem«. In den 90er Jahren hielt Günter Schade viele Vorträge über dieses Thema und war ein gefragter Diskussionspartner. Zum Beispiel im Arbeitskreis »Mittlere Generation«, im Seminar für politische Bildung in Dießen am Ammersee, in Veranstaltungen von Unterhaching bis nach Rostock und natürlich auch in seiner Volkshochschule Haar. 2001 tauschte Günter Schade aus freien Stücken seinen 1. Vorsitz mit der langjährigen 2. Vorsitzenden Helga Wiedemann.

Beide ergänzten sich nach wie vor hervorragend. Zu Helga Wiedemanns breiter pädagogischer Erfahrung brachte Günter Schade sein umfassendes Know-How aus Betriebswirtschaft und Unternehmensführung ein. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Günter Schade alle nötigen Grundsteine zur heutigen professionellen Bildungseinrichtung gelegt. Im Jahr 2006 legte Günter Schade dann sein Amt an der vhs Haar ganz nieder und wurde einstimmig von der Mitgliederversammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der Südost-Kurier wünscht Günter Schade alles Gute.

Artikel vom 12.12.2014
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