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Da schau her! Albrecht Ackerland über die Marienplatzsperre
München · Radler gegen Autofahrer, Autofahrer gegen Fußgänger – und alle zusammen gegeneinander. Das ist die schöne Geborgenheit im Verkehr, so wie ich sie zumindest aus München kenne.
- CSU und SPD wollen Fußgängerzone am Marienplatz erweitern
Artikel vom 10.12.2014: Radikaler Vorstoß - SPD und CSU votieren für Umgestaltung des Marienplatzes
Artikel vom 03.12.2014: Fraktionsübergreifende Einigkeit
Das Schönste, Beste, und Weiseste, das ein Mensch fähig ist zu tun, ist die Position des anderen einnehmen zu können, den anderen zu verstehen, Nachsicht, Rücksicht, Vorsicht, Einsicht walten zu lassen. Im Münchner Straßenverkehr gilt das freilich nicht.
Wenn ich auf dem Radl sitze, dann fahre ich ohne Gnade, was die Blechkisten betrifft – selbstverständlich mit Achtung der Ampelsignale, Kinder und älterer Menschen. Wer dann aber definitiv auf mich Rücksicht zu nehmen und mich vorzulassen hat, das sind die Autofahrer, die braucht kein Mensch in der Stadt, wofür gibt es schließlich U-Bahn, Bus, Tram und Radl? Hinzu kommt: Ich hatte schon meine Erlebnisse und wurde mehrfach von Rechtsabbiegern vom Radl geholt, weil die SMS auf ihrem Handy gerade wichtiger war als meine Unversehrtheit. Zum Glück ist nicht passiert, und eine lautstarke Verkehrserziehung gab's obendrauf von mir noch gratis.
Ganz, ganz anders ist die Lage, wenn ich zu Fuß bin. dann ist die Straße mein – und wehe, mir kommt ein Radler in der Quere, der meint, die Radlwegen sind zum Rasen da. Ich habe es auf dem Isarradweg schon erlebt, dass Mütter in letzter Sekunde ihre Kinder wegziehen konnten oder Ältere vor Schreck beinahe einen Zusammenbruch erlitten, weil Wahnsinnige auf Rädern mit weit über 40 Stundenkilometern daher rasen, und dabei auch noch fluchen, weil ihre Bahn nicht frei ist. Selbst im dichten Gedränge zwischen Rathaus und Beck am Marienplatz erlebt man derlei in hübscher Regelmäßigkeit. Wenn dann noch ein Taxler zackig durch will, dann wird die Gaudi gefährlich. Zum Glück bin ich kein Taxler, denn sobald ich Blech um mich rum und einen Motor vorne dran haben, dann gilt leider die Parole »Hier komm ich!«. Das eint mich leider mit so ziemlich jedem Münchner Autofahrer, ich kann schon alleine ganz herrlich schimpfen, aber wehe es sitzt noch jemand im Auto, dann gibt es Verkehrsbelehrung am laufenden Band gratis dazu. Diese rücksichtslosen Radler! Diese lahmen Fußgänger! Mensch, pass halt auf!
Mein Traum wäre ja, dass überall alle fahren dürfen – zumindest in weiten Teilen der Innenstadt. Aber da das offenbar ganz und gar nicht zu vereinen ist mit unserem Sinn für Gemeinsamkeit, müssen wir halt sperren – von mir aus das komplette Münchner Zentrum. Die Straße am Marienplatz hatte ihre Bewehrungsfrist lange genug, die Lage ist lebensgefährlich. Dann machen wir halt dicht, sagt die Große Koalition im Rathaus. Ich bin dabei.
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