Spielerische Prävention

Theaterstück macht Schüler stark gegen sexuelle Übergriffe

Im Präventions-Theaterstück »Lassmich – Fassmich, Fassmich – Lassmich« wurden die Schüler spielerisch über »sexuelle Grenzverletzungen« im Alltag aufgeklärt. 	Foto: VA

Im Präventions-Theaterstück »Lassmich – Fassmich, Fassmich – Lassmich« wurden die Schüler spielerisch über »sexuelle Grenzverletzungen« im Alltag aufgeklärt. Foto: VA

Erding · Anfang Dezember war das Theater »Die Trampelmuse« Theaterprojekt »Lassmich – Fassmich, Fassmich – Lassmich« zur Prävention von sexualisierten Grenzverletzungen unter Heranwachsenden in der Katharina-Fischer-Schule zu Besuch.

Das poetische Theaterstück mit Schauspiel, Puppenspiel und Percussion gibt eine Orientierung darüber was dabei in Ordnung ist und was nicht.

Im Wirrwarr der Gefühle sind sexualisierte Grenzverletzungen durch Gleichaltrige leider keine Seltenheit und machen auch vor den Hauptfiguren des Theaterstückes nicht halt. Musso hat zum Beispiel beim Surfen im Internet Bilder gesehen, die gehen ihm seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Fee ärgert Tizia indem sie ihr den Rock hoch hebt. Tizia hat die Jungen in der Umkleidekabine mit dem Handy fotografiert, sie wird vom Erwachsenen Schlagherz gestoppt. Duda hat sich unter dessen in Fee verliebt. Er rätselt, wie er es ihr am besten sagen kann: »Soll ich ihr einen Klaps auf den Po geben? Oder sie blitzschnell küssen? »Schlagherz (Stefan Stefinsky) und Puppenlieb (Christl Feiler) spielen die Ouvertüre und begleiten durch das Stück.

Die Heranwachsenden bekommen Unterstützung, eigene Gefühle ernst zu nehmen, damit sie Grenzverletzungen erkennen und sich dagegen wehren können. Sie müssen lernen die Grenzen anderer zu achten. Denn so manches, was Mädchen und Jungen als »Spaß« bezeichnen, ist für ihr Gegenüber gar nicht lustig. »Wir beschäftigen uns aus diesem Zusammenhang heraus auch mit den Themen Freundschaft, erste Liebe, Berührungen und den Möglichkeiten jemandem seine Zuneigung zu zeigen. Sensibel arbeiten wir zusammen mit den Heranwachsenden heraus, dass sexuelle Übergriffe unter Kindern keineswegs cool sondern gemein und verletzend sind«, sagen die Akteure von »Trampelmuse«.

Durch interaktive Elemente wird das Publikum in Überlegungen, Entscheidungen und Lösungsprozesse miteinbezogen. Das Projekt vermittelt Kindern ein positives Körpergefühl, stärkt sie gegen Grenzverletzungen im Alltag und hilft somit sexuellen Missbrauch vorzubeugen. »Theater kann dem, was schwer in Worte zu fassen ist, Ausdruck verleihen. Der schnellen Bilderflut anderer Medien setzen wir bewusst die Magie der Theaterbilder entgegen« so Feiler und Stefinsky.

Dem Theaterstück »Lassmich-Fassmich, Fassmich-Lassmich« ging ein Gespräch mit den Lehrkräften voraus. Im Anschluss an die Aufführung sprechen die Schauspieler mit den Mädchen und Jungen über das Gehörte und Gesehene. In einer Nacharbeit vertiefen die Kinder in ihrer Klasse unterschiedliche Schwerpunkte aus der Aufführung. Dazu gibt es eine Arbeitsmappe.

Das mobile Theater »Die Trampelmuse« arbeitet seit 20 Jahren mit Präventionsstücken, die stets altersgerecht umgesetzt werden. Bei unseren Stücken legen wir Wert darauf, auf unterhaltsame Weise auf Missstände aufmerksam zu machen. Bei vielen Inszenierungen spielt zudem Live-Musik eine tragende Rolle.

Artikel vom 11.12.2014
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