Manche Bilder gleichen sich

Jubiläumsfeier »50 Jahre Willi-Graf-Studentenheim«

Schwabing · »50 Jahre – ein Zuhause«: Unter diesem Motto trafen sich mehrere Generationen aus den unterschiedlichsten Ecken Deutschlands und der ganzen Welt.

Das verbindende Element der 400 Gäste war das Studentenwohnheim Willi-Graf an der Hiltenspergerstraße 77. Dort wohnten schon seit 50 Jahren Studenten. Dieses halbe Jahrhundert studentisches Leben spiegelte sich natürlich in der Altersstruktur der Gäste wider: Während die aktuellen Bewohner mehrheitlich nach 1990 geboren sind, können sich einige Alte Hasen durchaus noch an die ersten Tage des Wohnheims erinnern, das im November 1964 eingeweiht wurde.

Bereits 1954, geprägt vom zweiten Weltkrieg, gründeten Mitglieder des Bund Neudeutschlands (ND) den Heimverein, einen gemeinnützigen Verein, mit dem Ziel, die studentische Jugend zu fördern, bezahlbare Wohn- und Gemeinschaftsräume zu schaffen und zu unterhalten.

Ohne Baufläche zu günstigen Kondition von der Stadt München wäre dieses Projekt freilich nicht möglich gewesen. Zusätzlich hat sich der Heimverein die Aufgabe gestellt, die Begegnung deutscher und ausländischer Studenten zu fördern. Daher werden 20 Prozent der insgesamt 120 Plätze an Ausländer vergeben.

So war es nicht verwunderlich, dass bei dem bunten Abendprogramm, das von den Studenten vorbereitet und umgesetzt wurde, allerhand Nationalitäten involviert waren. Aus Platzmangel im Willi-Graf-Wohnheim fand besagtes Programm, bestehend aus einer Zeitreise von den 60er Jahren bis in die Gegenwart, passenderweise im nahen Willi-Graf-Gymnasium statt.

Der Geist des Hauses in jeder Generation

Nach 50 Jahren Zeitgeschichte komprimiert in zwei Stunden Abendprogramm gab es im Willi-Graf-Wohnheim Abendessen und für die Gäste reichlich Gelegenheit, alte Bekannte zu treffen sowie Erfahrungen mit anderen Generationen auszutauschen und darüber zu diskutieren, wie sich das Leben im Wohnheim über die Jahrzehnte hinweg geändert hat.

Beim Betrachten von Bildergalerien, die 50 Jahre Wohnheimsleben visualisierten, ähnelten sich die Motive jedoch durchaus: Studenten sitzen mit Bier in der Hand in heiterer Runde zusammen und unterhalten sich angeregt – sei es in den Stockwerksküchen, in den Wohnzimmern, in der hauseigenen Bar im Keller oder auf zahlreichen Ausflügen.

Nach einem langem Abend und einer kurzen Nacht begann der Sonntag mit einem feierlichen Gottesdienst in der Kapelle im vierten Stock des Willi-Graf-Wohnheims. Anschließend hielt Joachim Baez, der Neffe von Willi Graf, einen Festvortrag mit dem Thema: »Du weißt, dass ich nicht leichtsinnig gehandelt habe«. Mit Pathos, fundiertem Wissen und Eloquenz fesselte Baez das Publikum mit interessanten Erzählungen über seinen Onkel. Nach einer Podiumsdiskussion endete das Jubiläumswochenende am Sonntag mit einer Weißwurstbrotzeit.

Im Engagement der Studenten für das Jubiläums-Wochenende konnte man den „Geist des Hauses“ spüren, den die aktuellen und ehemaligen Studenten des Willi-Graf-Wohnheims rühmen: Das gute Klima, das gegenseitige Helfen und die Bereitschaft zum Wohl der Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen.

Artikel vom 24.11.2014
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