Helfende Hände

Trudering · Demenzhelferkreis braucht dringend Unterstützung

Trudering · Seit vier Jahren existiert der Demenzhelferkreis im Familienzentrum Trudering – ein Dach für Generationen – nun schon; jetzt soll dieser Verstärkung bekommen.

Unter der neuen Koordinatorin, Sabine Klostermeier, soll ein neues Team ehrenamtlicher DemenzhelferInnen entstehen, weil der bereits existierende Kreis den Anfragen von Betroffenen nicht mehr gerecht werden kann.

Wie kann das Zusammenleben weiter gelingen, wenn der Partner kein Gesprächspartner mehr ist, sondern in seiner eigenen Welt versinkt? Wie meistert man den Alltag, wenn die Mutter nicht mehr alleine bleiben kann, weil sie die Treppe hinunterstürzt oder das Haus in Pantoffeln verlässt? »Wir betreuen mit 14 Demenzhelfern insgesamt 16 Familien – entweder im häuslichen Einsatz oder in unserer wöchentlichen Aktivierungs-und Betreuungsgruppe« berichtet Sabine Königbauer, die für die Einsätze der Ehrenamtlichen im Bereich Demenz zuständig ist. »Viele Angehörige schämen sich.

Sie verdrängen das Thema Demenz, so lange es irgendwie geht, und lassen sich leider erst dann helfen, wenn sie selber schon fast am Ende ihrer Kräfte sind und ihnen die Situation über den Kopf wächst.« In Deutschland sollen mindestens eine Million Patienten und jeder zweite über 90-Jährige betroffen sein. Erschreckend ist auch, dass es um die Betreuung schlecht bestellt ist. Sabine Königbauer geht es leider nicht viel anders: »Seit einiger Zeit muss ich jede Anfrage ablehnen, weil unsere Helfer keine freien Kapazitäten haben.« Um aber dem Bedarf gerecht zu werden, soll nun ein zweiter Helferkreis aufgebaut werden.

Deshalb sucht das Familienzentrum ab sofort Interessierte, die sich gegen eine Aufwandsentschädigung wöchentlich einige Stunden mit Menschen mit Demenz in deren häuslichen Umfeld beschäftigen wollen, während die Angehörigen in dieser Zeit Erledigungen vornehmen oder sich einfach eine Auszeit gönnen. Unsere Demenzhelfer werden bei einem unserer Kooperationspartner wie beispielsweise der Alzheimer Gesellschaft in einer mindestens 40 stündigen Schulung auf ihre Aufgabe vorbereitet. Bei den monatlich stattfindenden Helferkreistreffen gibt es ausreichend Möglichkeiten zum gegenseitigen Austausch. Den zeitlichen Rahmen bestimmt jeder Helfer selbst und die Beschäftigungsmöglichkeiten werden vor jedem Einsatz mit den einzelnen Familien individuell besprochen.

Wer Interesse hat soll sich bis spätestens 15. November bei Sabine Königbauer unter Telefon 4 52 42 07 21 oder E-Mail koenigfzt@aol.de anmelden. Über jede helfende Hand freut man sich.

Artikel vom 11.11.2014
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