Vom genug haben

ÖDP Erding feiert 25. Geburtstag mit Bernhard Suttner

Für 25 Jahre geehrt! Wolfgang Reiter (links) und Stephan Treffler (rechts) mit dem Festredner Bernhard Suttner (mitte). 	F:ödp

Für 25 Jahre geehrt! Wolfgang Reiter (links) und Stephan Treffler (rechts) mit dem Festredner Bernhard Suttner (mitte). F:ödp

Erding · Zu ihrer Jubiläumsfeier – 25 Jahre KV Erding – hatte die ÖDP Erding den politischen Grundsatzreferenten und ehemaligen Landesvorsitzenden Bernhard Suttner M.A. geladen.

Suttner ehrte die Gründungsmitglieder Wolfgang Reiter und Stephan Treffler für ihre 25 jährige Mitgliedschaft und beschäftigte sich dann mit einer Frage, die die ÖDP seit ihren Anfängen begleitet: »Wie viel ist genug?« – ein höchst aktuelles Thema in Zeiten, wo die Debatten über Postwachstumsökonomie und Gemeinwohl immer mehr ins Zentrum rücken. Besonders beeindruckt habe ihn das gleichnamige Werk von Robert und Edward Skidelsky und dessen Auseinandersetzung mit dem Mantra: »Wachstum muss sein – je mehr umso besser – nur so lassen sich Krisen lösen.« Suttner scheut sich nicht, ein Wirtschaftssystem in Frage zu stellen, das die Menschen in den industrialisierten Ländern zwar viermal reicher als vor 100 Jahren gemacht hat, dafür aber die Lebensgrundlagen gefährdet, künftigen Generationen leere Rohstofflager hinterlässt und es nicht schafft, weltweit den ärgsten Hunger zu beseitigen.

Am Beispiel des aktuellen Themas Freihandelsabkommen müsse abgeklopft werden, ob die Erleichterungen des Handels örtlich wirklich von Nutzen wären: »Ist das Ziel, dass Dorfener Bier leichter in den USA vertrieben werden dürfe, wirklich etwas, was dem hiesigen Mittelstand nützt oder ist es nicht wesentlich sinnvoller dem Prinzip Regionalisierung und Reparaturkultur Vorrang zu schaffen?«

»Genug« zu haben, so Suttner, sei ein hoher Anspruch, der das Vorhandensein von Basisgütern voraussetze. Ein solchermaßen »gutes Leben« bedeute den Gegensatz zu einem Dahinvegetieren. Als wichtiges Gut müsse man die Beteiligung an Entscheidungen einfordern. Genau dies fehle, wenn – wie derzeit beim TTIP – die Zukunft im Geheimen verhandelt werde oder den Menschen Abkommen mit Tausenden Seiten vorgelegt werden, deren Lektüre nicht zu bewältigen ist.

Artikel vom 01.11.2014
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