Neue Wege gehen

Hohenbrunn · Letzte Ausstellung im Lebensraum Kunst unter Arja Decker

Die Künstlerin Katharina Rudolph zeigt ab dem 2. November ihre Werke unter dem Titel: »Bilder der Zeit – Zeitungsbilder« im Lebensraum Kunst.	Foto: hw

Die Künstlerin Katharina Rudolph zeigt ab dem 2. November ihre Werke unter dem Titel: »Bilder der Zeit – Zeitungsbilder« im Lebensraum Kunst. Foto: hw

Hohenbrunn · Mit »Bilder der Zeit – Zeitungsbilder« beginnt am Sonntag, 2. November, die letzte Ausstellung im Lebensraum Kunst in Hohenbrunn unter der Leitung von Arja Decker und Veerle Marissen. Gezeigt werden dort die Werke von Katharina Rudolph.

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge sehen die beiden Galerie-Leiterinnen ihrer letzten Ausstellung im Lebensraum Kunst entgegen, denn es wird auch ihre letzte sein. Arja Decker zeichnet seit 2012 für die Leitung der Galerie in der Dorfstraße 4 verantwortlich, Unterstützung dabei hat sie seit 2013 von der belgischen Künstlerin Veerle Marissen bekommen.

Fünf Ausstellungen im Jahr haben die beiden organisiert, dazu die Vernissage der Künstler, die im Lebensraum Kunst ihre Ateliers haben. »Es wird Zeit, wieder mehr Energie in die eigene Kunst investieren zu können«, bringt es Arja Decker auf den Punkt. Es sei aufwendig die Ausstellungen entsprechend vorzubereiten um sie für beide Seiten, Galerie und Künstler, zur Zufriedenheit abzuwickeln. Hohenbrunn werden die beiden Künstlerinnen aber dennoch nicht den Rücken kehren, sondern vielmehr in ihr altes Atelier, nur einen Steinwurf weit entfernt vom Lebensraum Kunst in der Dorfstraße 4, zurückziehen. »Es war wie eine Fügung des Schicksals, das mein altes Atelier wieder frei wurde«, erklärt Arja Decker, die seit 30 Jahren in Hohenbrunn lebt und aus Finnland stammt. Sie freut sich, nächstes Jahr den Sommer über ungestört in ihrer Heimat verbringen zu können, um sich dort ihren vielen geplanten Objekten zu widmen. Übernommen haben die beiden den Lebensraum Kunst von Elisabeth Schmuck, die vor rund zehn Jahren das Projekt ins Leben gerufen hat. Wie es mit dem Lebensraum Kunst weitergeht, ist derzeit noch unklar, es gäbe aber schon Gespräche, versicherten Decker und Marissen. Auch Veerle Marissen will sich wieder verstärkt ihren Arbeiten widmen. »Ich freue mich, mich ab nächstem Jahr wieder ganz auf die Kunst konzentrieren zu können«, bekennt die Belgierin, die seit sieben Jahren in München lebt. Ein Wiedersehen mit den beiden Frauen gibt es aber schon im Januar, da werden sie auf Einladung des Kunstvereins im Treffpunkt Kunst in Ottobrunn ausstellen.

Zuvor gilt es aber, die Bilder von Katharina Rudolph ins rechte Licht zu rücken. Das besondere an den Werken von Rudolph: Sie verarbeitet Pressefotos in ihren Bildern. Sie verwendet dabei eine Technik, die sich an die Werkstätten des Spätmittelalters anlehnt, arbeitet mit Gravur und Polimentvergoldung auf feingeschliffenem Kreidegrund oder mit Goldradierung hinter Glas. Passend zu den Themen der jeweiligen Zeitung geht es in ihren Bildern um gesellschaftspolitische Themen; von Krieg und Traumatisierung, bis zu politischer Macht und dem Schicksal des Individuums. Ihre neuen Werke widmen sich auch leichteren Themen: Rudolph nutzt zum Beispiel Filmstills aus Filmrezensionen, mit denen sie das Lebensgefühl der Zeit auf die Leinwand bringt. Mit Eitempera in Schablonentechnik auf Papierbögen in unterschiedlichen Farbvariationen aufgetragen, wirken die Arbeiten holzschnittartig und nehmen auch Bezug auf die Siebdrucke der Pop-Art.

Die Vernissage zur Ausstellung von Katharina Rudolph dazu findet am Sonntag, 2. November, um 15 Uhr statt. Die Einführung wird Birgit Höppl, eine Kunsthistorikerin aus Neu-Ulm, übernehmen. Am Sonntag, 7. Dezember, findet im Lebensraum Kunst im Rahmen des KUNSTsinnigen Sonntags ein Konzert von 15 bis 16 Uhr statt. Hier spielen Cataleya Fay Folk, Jazz und Soul. Der Eintritt ist frei. An diesem Tag sind auch von 13 bis 18 Uhr alle Ateliers im ersten Stock des Lebensraum Kunst geöffnet. H. Woschée

Artikel vom 28.10.2014
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