Sportliche Schreckensbilanz mit Hoffnungsschimmer

Historisch: Rote Laterne hängt in Giesing

Trifft: Löwen-Kapitän Christopher Schindler. Foto: A. Wild

Trifft: Löwen-Kapitän Christopher Schindler. Foto: A. Wild

München/Giesing · Der TSV 1860 München schlittert trotz eines engagierten Auftritts in Fröttmaning immer tiefer in die sportliche Misere und trägt nun die Rote Laterne der Zweiten Liga. Nur eine Woche nach der 1:4-Niederlage bei Erzgebirge Aue verloren die Löwen in Fröttmaning auch mit 1:2 (1:1) gegen Eintracht Braunschweig. Statistisch gesehen starteten die Löwen seit dem Bundesligaabstieg 2004 noch nie schlechter in eine Saison.

Den letzten Rang bekleidete der TSV 1860 in den vergangenen elf Jahren kein einziges Mal. Die Punktausbeute nach einem 11. Spieltag fiel in keiner vorangegangenen Saison derart mager aus. Auch ließen die Weiß-Blauen noch nie so frühzeitig erkennen, dass sie mit dem Kampf um die Aufstiegsränge in der laufenden Saison nichts zu tun haben würden. Eine Bilanz des Schreckens für den ambitionierten Sport-Geschäftsführer Gerhard Poschner.

Innenverteidiger Kai Bülow fasste die Situation prägnant zusammen. Auf die Frage, ob die Löwen im Abstiegskampf stecken würden, entgegnete der Routinier: »Wir sind Letzter. Wenn das kein Abstiegskampf ist, dann weiß ich auch nicht«, und ergänzte, »wenn du unten stehst, hast du einfach kein Glück.« Hendrick Zuck (18. Min.) und Raffael Korte (49. Min.) waren die Torschützen für die Eintracht Braunschweig, die zum ersten Auswärtssieg der Saison kam. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch einen Kopfballtreffer von Löwen-Kapitän Christopher Schindler (38. Min.) reichte den Gastgebern nicht für einen Punktgewinn. Der TSV 1860 ging vor 20.300 Zuschauern mit Einsatz und Wille zu Werke, hatte aber im Torabschluss das typische Pech eines Tabellenletzten. Schindler befand: »Mit unserer Leistung heute brauchen wir uns nicht zu verstecken – über 90 Minuten gesehen waren wir die bessere Mannschaft«, und lobte den leidgeprüften Giesinger Anhang, »sie haben uns super unterstützt und nach Spielschluss die Niederlage nicht vorgeworfen, weil wir alles gegeben haben.«

Tatsächlich spricht die Spielstatistik für die Löwen. Gegen die Niedersachsen verzeichneten sie 15 zu 6 Torschüsse, 62 Prozent Ballbesitz, 54 Prozent gewonnene Zweikämpfe und 5 zu 2 Ecken. »Mit dem Resultat können wir nicht zufrieden sein, mit unserem Auftreten schon«, erklärte Trainer Markus von Ahlen, der insgesamt Fortschritte in der Entwicklung seiner Mannschaft gesehen haben wollte.

Am Mittwochabend (19 Uhr) ist Erstligist SC Freiburg im DFB-Pokal zu Gast in Fröttmaning, ehe kommenden Sonntag (13:30 Uhr) der VfL Bochum die Löwen empfängt. Kai Bülow hofft: »Vielleicht können wir uns über ein Erfolgserlebnis im Pokal Sicherheit für die Liga holen.«

(as)

Artikel vom 27.10.2014
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