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Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Leben in Wohnwägen: schnelle Lösung für Obdachlose
Bei der Einweihung der Wohnwagen-Siedlung: Hans Wagner, Klaus Rieger, Hermann Dobler, oman Meier, Rudi Stieglmeir, Christian Öttl, Ursula Mayer und Christoph Göbel. Foto: Boschert
Höhenkirchen-Siegertsbrunn · »In den Wohnwägen kann man auch im Winter gut leben. Die sind alle beheizbar«, betont Höhenkirchen-Siegertsbrunns Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) beim Presserundgang.
Sie stellt das neueste Projekt der Gemeinde zur Unterbringung von Obdachlosen vor: Ein Campingdorf in der Sportplatzstraße, gedacht für Asylbewerber, die aus der Gemeinschaftsunterkunft ausziehen müssen und sich keine Wohnung leisten können oder finden. Die Gemeinde ist für diese Obdachlosen zuständig und stand vor einem Zeitproblem: Das Ruf-Haus, in dem die Asylbewerber derzeit untergebracht sind, muss wegen Brandschutzauflagen baldmöglichst geräumt werden. Eine zweistöckige Containeranlage, für die ein Bauantrag eingereicht aber noch nicht genehmigt ist, würde bei Kauf 500.000 Euro zuzüglich Betriebsausgaben, bei Anmietung gar 780.000 Euro brutto kosten. Zu viel für die Geminde.
Da kam ein Bauhof-Mitarbeiter auf die Idee, Wohnwägen auf dem frei geräumten, gemeindeeigenen Grundstück an der Sportplatzstraße 6b aufzustellen. Am Ende der Campingsaison konnte die Gemeinde acht funktionstüchtige Wohnwägen für 20.000 Euro erwerben. Sie sind für jeweils vier Personen ausgelegt, haben Heizung und Strom. Am Abend müssen zwar Tisch und Sitzbank zu zwei Betten umgebaut werden, aber das sei machbar. Die Wägen sollen noch Vorzelte erhalten, einladende Kunstrasenteppiche liegen schon jetzt vor dem Zugang. Willkommen heißen will man die neuen Bewohner. Ein Ständer mit Flaggen der Herkunftsländer ist ebenso installiert, wie Briefkästen und eine Spielplatzecke.
Kochen können die Bewohner im großen Gemeinschaftscontainer, der auch Aufenthaltsraum sein soll. Direkt nebenan sind zwei Sanitärcontainer und ein Waschmaschinenraum mit zwei Trocknern. Zusätzlich gibt es auf dem Gelände drei Wohncontainer, von denen zwei schon bezogen sind. Die Wohnwägen sollen ab 1. November von den 13 Personen aus dem Ruf-Haus bezogen werden. Es folgen bis Jahresende weitere acht und bis Jahresmitte 2015 weitere 14 Personen. Drei Wochen waren die Bauhofmitarbeiter »nur hier tätig«, so Mayer. Es wurde mit der AWO-Fachstelle Obdachlosigkeit vereinbart, dass eine 15-Stunden-Kraft pro Woche im Campingdorf sein wird, als Hausmeister arbeitet ein neu eingestellter Bauhof-Mitarbeiter. Reinigungs- und Sicherheitsdienst sollen noch organisiert werden. »Es braucht einen eigenen Helferkreis Obdachlose, der noch initiiert werden muss«, sagt Mayer. Trotz der offenen Punkte denkt sie, dass das pragmatische Vorgehen bei Aufnahme von Asylbewerbern für andere Gemeinden ein Beispiel sein könnte, ja müsste.
»Höhenkirchen leistet hier seit Jahren Vorbildliches«, war CSU-Parteikollege und Landrat Christoph Göbel voll des Lobes. Er dankte für die Kreativität und diesen »liebenswerten Ansatz, der den Mensch im Blick hat«. Musste aber auch zugeben, dass auf die seit Jahren von Mayer vorgebrachten Fragen, wohin mit den Asyl-Obdachlosen, »in interkommunaler solidarischer Betroffenheit niemand reagiert hat«. Da er für 2015 über 2500 Asylbewerber erwartet, die nicht nur in den bestehenden großen Gemeinschaftsunterkünften aufgenommen werden können, will er die anderen Gemeinden mehr in die Pflicht nehmen. Angela Boschert
Artikel vom 21.10.2014Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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