Aus Liebe zur Kultur

Ottobrunn · Rosemarie Teobald Musikschule feiert 45. Geburtstag

Gedenken gemeinsam der Gründerin der Musik- und Ballteschule Rosemarie Teobald: Der Leiter der RTM und der Ballettschule, Robert Jobst-Förster und Marcella Weber, neben dem Bild der Gründerin. 	Foto: Boschert

Gedenken gemeinsam der Gründerin der Musik- und Ballteschule Rosemarie Teobald: Der Leiter der RTM und der Ballettschule, Robert Jobst-Förster und Marcella Weber, neben dem Bild der Gründerin. Foto: Boschert

Ottobrunn · 45 Jahre, aktuell 1.600 Schüler, rund 50 qualifizierte Lehrer, gemeinsame Auftritte, große und kleine Erfolge, vor allem aber Spaß an Musik und Tanz.

Seit nunmehr 45 Jahren beweisen die Rosmarie-Theobald Musikschule (RTM) und die Ballettschule Ottobrunn (BSO) die Richtigkeit dieser Liste.

Als Rosmarie Theobald im Jahr 1969 die Musik- und Ballettschule Ottobrunn gründete, ahnte noch niemand, wie viel Anklang dieses neue Kulturangebot finden sollte. Als die Namensgeberin und Begründerin Rosemarie Teobald 1969 mit ihren sechs Kinder und ihrem Mann Norbert nach Ottobrunn zog, fand sie kein geeignetes kulturelles Programm für ihre Kinder vor. Kurzerhand gründete sie die Musikschule, die sich schnell großer Beliebtheit erfreute. Weil es damals auch um ein sportliches Angebot noch nicht rosig bestellt war, gründete sie zuammen mit Edith Eder-Demharter die Ballettschule Ottobrunn. 800 Schüler im Anfangsjahr sprechen hier eine eigene Sprache. Ein schwerer Schlag war der plötzliche Tod von Rosemarie Theobald im Jahr 1983, als sie bei einem Autounfall verstarb. Die Musikschule musste hart kämpfen, um diesen Verlust aufzufangen und zu verschmerzen.

Von Beginn an bis 2012 wurde dieses »Jugendkulturwerk« unter dem Dach des seit 1956 bestehenden Kulturkreises Ottobrunn e.V. geführt. Nach Umstrukturierung des Kulturkreises im Jahr 2012 bildet die gemeinnützige GmbH »Musik, Tanz und Bewegung Rosmarie-Theobald-Musikschule und Ballettschule Ottobrunn« (MTB) den rechtlichen Rahmen. Der Kulturkreis Ottobrunn ist einer der Gesellschafter. Finanzsicherheit gibt seit 2000 der Vertrag über eine kommunale Mitfinanzierung beider Einrichtungen durch die Gemeinde Ottobrunn, der 2008 erneuert wurde. Unentbehrliche finanzielle Hilfe geben seit 1997 bzw. 2008 die Fördervereine für die Musik- bzw. die Ballettschule. Ohne die Förderung durch beide wäre das große Angebot nicht möglich, die Unterrichtsgebühren wesentlich höher.

Zurück zur Geschichte, die großen Anteil an der kulturellen Entwicklung Ottobrunns hat. Eine gewisse Strenge, vor allem aber musikalisches und menschliches Einfühlungsvermögen prägten den Unterricht an der Musikschule, die ihre anfangs 800 Schüler über den Ort verteilt und sehr oft privat unterrichten musste. Die ungeheure Liebe der Schulgründerin zur Musik, aber eben auch zu ihren Schülern, sowie ihre guten Kontakte ermöglichten schon im Gründungsjahr einen Auftritt beim ersten »Ottobrunner Advent«, auf den viele Auftritte in Ottobrunn, ab 1986 im neu erbauten Wolf-Ferrari-Haus, folgen sollten. Dazu kommen zahlreiche Erfolge bei »Jugend musiziert«-Wettbewerben, 2014 erneut auf Bundesebene.

Während Robert Jobst-Förster seit 1992 als sechster Musikschulleiter die Geschicke lenkt, sitzt mit Marcella Weber erst die zweite Ballettschulleiterin am Steuer. Von Beginn an bis 1993 leitete ihre Lehrerin Edith Eder-Demharter die Ballettschule. Die ehemalige Solotänzerin der Bayerischen Staatsoper unterstützt Weber und ihre Schüler noch heute im Bereich Tanzpädagogik. »Als die Mädels, die mit vier, fünf Jahren angefangen haben, da standen wie die Profis, lief es mir kalt den Rücken runter«, erinnert sich Weber an Kooperationsprojekte mit dem Münchner Rundfunkorchester (2009 »Romeo und Julia« im Rundfunkhaus, 2012 »Karneval der Tiere« im Prinzregententheater).

Auch den Umzug der Ballettschule aus der Schule III am Haidgraben in die Arastraße nach Neubiberg hat die Schule trotz Bedenken gut verkraftet. Trotz größerer räumlicher Entfernung voneinander wollen beide Schulen gemeinsame Projekte ausbauen. Wenn RTM-Schüler Auftritte der Ballettschüler live begleiten, »bringt das den Schülern auf beiden Seiten sehr viel«, sagen Jobst-Förster und Weber unisono.

An der Kombination von Konstanz und Konzentration soll sich nichts ändern. Dennoch ist Platz für moderne Trends wie Barre-Fusion (Fitnesstraining an Ballettstange) oder TRX-Suspension Training im Bereich Ballett oder Songwriting und Studio Producing sowie Banjo, Mandoline und Ukule im Bereich Musik. Zu sehen sind die aktiven Mitglieder das nächste Mal beim 45. »Ottobrunner Advent«: Hier sind Schüler beider Schulen gemeinsam auf (3. Dezember um 18.30 Uhr, Wolf-Ferrari-Haus). Weitere Infos unter www.rtm-ottobrunn.de und www.ballettschule-ottobrunn.de Angela Boschert

Artikel vom 14.10.2014
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