Unterhaching · Gefeiert wird am Freitag

Unterhaching · Es gibt einen guten Grund zum Feiern: Seit 40 Jahren trifft sich der Unterhachinger Volkstanzkreis. Zum Jubiläum spielt die Aichacher Bauernmusi am 17. Oktober beim Kirchweihtanz in der Hachinga Halle auf. Veranstaltungsbeginn ist um 19.30 Uhr.

»Diejeningen, die einmal Blut geleckt haben, sind dabei geblieben«, sagt Simon Weiß. Seit 1974 leitet er den Unterhachinger Volkstanzkreis. Und seit damals bringt er im Frühjahrs- und Herbstsemester Anfängern an der vhs Unterhaching Walzer, Zwiefachen und Polka näher. Grundlagenarbeit, schließlich basierten die übrigen Volkstänze auf ihnen. Sie zu beherrschen ist die beste Voraussetzung, um Freude am Volkstanz zu haben. Freilich: »A bisserl was tun muss man schon«, das sei nicht anders als bei den Standardtänzen.

Doch Verbissenheit ist Weiß fremd. Beim Tanzkreis wie in seinen vhs-Anfängerkursen setzt er auf Offenheit. Dazu gehört etwa, dass man sich duzt. In den Kursen verringere das die Distanz zwischen Dozent und Teilnehmern. Die Teilnahme am Tanzkreis ist nicht an Verpflichtungen wie eine Vereinsmitgliedschaft oder Beitragszahlungen gekoppelt. Um die Musiker zu bezahlen, entrichten die anwesenden Paare – in der Regel zwischen zwölf und fünfzehn – pro Abend einfach einen Unkostenbeitrag.

Denn versierte Musiker braucht man. »So einfach sind die nicht, die Volkstänze«, sagt Weiß, »vor allem vom Tempo her.« Hannes Beham war der erste, der die Tänzer beim Üben begleitete. Ihm folgte eine ganze Reihe guter Musiker, darunter Emil Dorfner, der bis zu seinem Tod 2001 dabei war, oder dessen Nachfolgerin Ruth Heilmeier.

Die Aufführungen haben den Volkstanzkreis immer wieder ins europäische Ausland geführt. Nach Rättvik in Schweden etwa, bekannt für das jährliche Folklorefestival. Für die Gemeinde Unterhaching betätigen sich die Tänzer gerne einmal als Kulturbotschafter: Ob in Le Vésinet bei Paris oder Żywiec in Polen - bei den Partnerschaftsfeierlichkeiten war der Volkstanzkreis oft Aushängeschild für Unterhaching.

Artikel vom 14.10.2014
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