Großer Andrang im Minihaus

Trudering · Rund 500 Kinder, Eltern und Nachbarn erkunden Krippe und Kindergarten

Der Blick von der kindersicheren Dachterrasse des zeigte: Zahlreiche junge Familien, Großeltern und Nachbarn waren der Einladung gefolgt, erkundeten das sanierte und erweiterte denkmalgeschützte Anwesen und den Spielgarten. 	Foto: P. Plaum

Der Blick von der kindersicheren Dachterrasse des zeigte: Zahlreiche junge Familien, Großeltern und Nachbarn waren der Einladung gefolgt, erkundeten das sanierte und erweiterte denkmalgeschützte Anwesen und den Spielgarten. Foto: P. Plaum

Trudering · Verrückte Verhältnisse auf dem traditionsreichen Bognerhof: Wo früher das Vieh stand, erschallt jetzt »Alle meine Entchen«.

Eine schwarz-weiße Kuh findet sich draußen zwischen Sandkasten und Klettergerüst und macht keinen Mucks, obwohl Dutzende von Kindern ihr Euter bearbeiten. Des Rätsels Lösung: Kuh Elli ist aus Holz, sie zu melken Teil eines Unterhaltungsprogramms. Der ganze Samstag steht unter dem Motto »Tag der offenen Tür im Minihaus München-Bognerhof«, der neuen Krippe mit Kindergarten in der Truderinger Straße 293, die seit Juni in Betrieb ist.

Vier Wochen Planung und Vorbereitung

»Wir wollten natürlich die von uns betreuten Kinder und deren Eltern und Großeltern einladen, aber auch die Nachbarn und alle, die sich für den Bognerhof interessieren«, erklärt Rainer Eckerl, Geschäftsführer des Minihaus München. »So haben wir das Fest ein wenig großzügiger gestaltet.« Ein 35-köpfiges Team aus allen Bereichen des Minihaus München hat vier Wochen lang geplant und vorbereitet. Das Ergebnis: ein Kinder-Spielprogramm mit elf Stationen, Gratis-Bewirtung für Klein und Groß, eine Ausstellung und eine Fotopräsentation »Bognerhof früher und heute«. Zudem ein Zauberprogramm, Musik und immer wieder Führungen durchs Haus. Letztere entpuppen sich als Publikumsmagnet – für Menschen jeden Alters. Schwangere und frischgebackene Eltern mustern die lichtdurchfluteten Räume, die Einrichtung und die Spielzeuge und stellen Fragen.

Sie notieren sich Informationen wie jene, dass das Minihaus montags bis freitags von 7.00 bis 19.00 Uhr geöffnet hat. Und dass für jede Kindergartengruppe mit maximal 25 Kindern drei bis vier, für jede Krippengruppe mit maximal 12 Kindern drei Mitarbeiter im Einsatz sind. Die Nachbarn aus Trudering interessiert auch, was vom Bognerhof erhalten blieb – die Antwort: vorwiegend das Haupthaus, der jetzige Verwaltungstrakt ganz vorne, sowie der ehemalige Stall, heute ein großer Kommunikationsraum. Tenne und Stadel des Bognerhofs waren zu marode, um sie zu retten, hier findet sich nun ein großzügiger Anbau unter anderem mit Gruppenräumen und einer sicheren, weitläufigen Dachterrasse.

Was Nachbarn und Eltern sagen »Früher war im Bognerhof ein Seniorenheim geplant, in das ich mit meiner Frau ziehen wollte«, erklärt Helmut Eberl aus Trudering, der die Geschicke des Anwesens seit über 40 Jahren verfolgt. Diese Pläne haben sich vor mehr als einem Jahrzehnt zerschlagen, seine Frau ist inzwischen verstorben. Eberl wirkt traurig und gleichzeitig erleichtert, dass der ehemalige Bauernhof endlich wieder eine sinnvolle Nutzung erfährt: »Gut, dass es weitergeht.« Seit September 2012 wurde das denkmalgeschützte Gebäude saniert und erweitert.

Zum Minihaus München-Bognerhof gehört auch ein Spielgarten mit Kräutergärtchen, Klettertraktor und Weidentipis. Auf einer Wippe sitzt Sophia, 13 Monate, und kann gar nicht genug bekommen vom Auf und Ab. »Sie ist seit drei Monaten hier und fühlt sich sehr wohl«, berichtet ihre Mutter Jana Weißhaupt. In einer anderen Krippe zuvor habe ihre Tochter nicht bleiben wollen, im Minihaus laufe alles bestens. »Sophia hat sich gleich wohl gefühlt«, erzählt sie, »die Professionalität der Erzieher hier machte den Unterschied. Uns Eltern wurde gezeigt, was wir tun können, um unserer Tochter die Eingewöhnung zu erleichtern.« Längst geht Sophia jeden Morgen aufs Neue gerne ins Minihaus.

Die pädagogischen Fachkräfte im Minihaus sind Multitalente, zeigt sich beim »Tag der offenen Tür«: Hier fungieren sie als Gastronomen, Animateure, Entertainer – sie singen und tanzen mit den Kindern – und als Maskenbildner. Ein Clown namens Bobby ist auch mit dabei, zeigt Zaubertricks und verschenkt Luftballontiere. Sogar das Wetter spielt mit – so ist es kein Wunder, dass bis zum Abend rund 500 Besucher gezählt werden. Viele fragen: »Gibt es hier noch Plätze für neue Kinder?« Sie kann Rainer Eckerl beruhigen: »Aktuell sind Krippen- und Kindergartenplätze für Kinder zwischen neun Wochen und sechs Jahren frei.« Weitere Infos unter www.minihaus-muenchen.de im Internet.

Artikel vom 14.10.2014
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