Haar · Photovoltaik-Anlage wird installiert

Haar · Auf dem Dach des vor kurzem fertig gestellten Poststadls neben dem Bürgerhaus wird eine Photovoltaik (PV)-Anlage installiert. Wenn auch bezüglich der Leistungsfähigkeit die Anlage einige Nummern kleiner wird – etwa 50 Prozent – als ursprünglich geplant war. Die Kosten samt Nebenleistungen und Inbetriebnahme betragen knapp 80.000 Euro.

Der Hintergrund für die Reduzierung: Seit 2011 sind die Einspeisevergütungen und die Bedingungen zum Betrieb von PV-Anlagen »dramatisch und teilweise unkalkulierbar von Seiten der Bundesrepublik verändert« worden, wie es in der Vorlage von Reimar Pfalz für den Gemeinderat heißt. Für die Bürgervertreter galt es daher abzuwägen zwischen Wirtschaftlichkeit und der Möglichkeit, »politisch ein Zeichen zu setzen«, so Bürgermeisterin Gabriele Müller. Das Kommunalparlament war gespalten, entschied sich letztendlich mit 15 gegen acht Stimmen für die Sonnenkollektoren.

Vor drei Jahren, in den Planungsphase, war vorgesehen, auf der Südseite des Satteldachs des nördlichen Trakts an der Kirchenstraße und auf den Flachdächern über dem zweiten Obergeschoss und dem dritten Stockwerk des Südgebäudes an der Münchener Straße PV-Anlagen und einen Anschluss an das öffentliche Stromnetz zu installieren. Seitdem ist aber der Einspeisevergütungssatz von 28,7 Cent / kWh bis dato auf zwölf Cent / kWh gesunken. Die Folge: Anlagengrößen, deren Einspeisungen über den Eigenstromanteil hinausgehen, »sind zumindest aus wirtschaftlicher Betrachtung nicht mehr vorteilhaft«, so die Gemeindeverwaltung. Eine Alternative wäre eine Stromspeicherung, doch dafür ist laut zuständigem Ingenieurbüro »die Technik noch nicht ausgereift«.

Die Befürworter einer PV-Anlage waren in der Mehrzahl. »Wir sollten für unsere Umwelt etwas Gutes tun«, argumentierte etwa Grünen-Fraktionssprecher Mike Seckinger. Alexander Zill betonte für die SPD-Fraktion: »Wir setzen nachhaltig auf regenerative Energie«. Und Antonius van Lier (FWG) meinte: »Wird der Strom-Eigenverbrauch gedeckt, ist eine Ablage im Grunde genommen wirtschaftlich«.

ikb

Artikel vom 10.10.2014
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