Ausbildungsteam mit starkem Auftritt

Entfesselte junge Löwen

»Alleine gewinnt niemand ein Spiel«: erfolgreiche U21-Löwen. Foto: A. Wild

»Alleine gewinnt niemand ein Spiel«: erfolgreiche U21-Löwen. Foto: A. Wild

München/Giesing · Das junge Reserveteam des TSV 1860 München feierte mit einem souveränen 3:0 im Heimspiel gegen den TSV Buchbach seinen fünften Sieg in Folge. Die Schützlinge von Ausbilder Torsten Fröhling führen damit weiterhin überraschend die Tabelle in der Regionalliga Bayern vor dem Favoriten F.C. Würzburger Kickers an.

Buchbachs Trainer Anton Bobenstetter räumte ein: »Der Sieg der Sechzger war hochverdient, sie waren uns in allen Belangen überlegen. Das war heute eine Lehrstunde für meine Mannschaft.« Seine Elf nahm er in Schutz: »Gegen einen Gegner, der in Würzburg gewinnt, dürfen wir als Buchbach verlieren. Sechzig spielt wie sie trainieren – professionell. Das ist bei uns in der Form nicht möglich.« Alle drei Treffer fielen noch vor dem Pausenpfiff. Kapitän Korbinian Vollmann erzielte die ersten beiden Tore (31. und 38. Min.), ehe Marius Wolf zum 3:0 Endstand traf (45. Min.). Buchbachs glänzend aufgelegter Torhüter Daniel Maus verhinderte eine höhere Niederlage. Ex-Löwe Maximilian Knauer war bester Feldspieler bei den Oberbayern.

Nach dem Seitenwechsel versäumten die jungen Löwen trotz guter Torgelegenheiten ein Schützenfest. »Es ist uns nicht gelungen, uns in einen Rausch hineinzuspielen – am Ende konnte ich die Chancen fast nicht mehr zählen«, monierte Fröhling die Abschlussschwäche seines Teams. Trotz der klaren Führung zur Pause war der Ausbilder in der Kabine laut geworden: »Ein 3:0 nach einer Halbzeit ist noch kein Sieg. Wenn wir nachlassen und ein Tor kassieren, ist Feuer am Dach.« Einer der Gründe, weshalb seine junge Mannschaft nach einem Drittel der Saison an der Tabellenspitze steht, sei die mannschaftliche Geschlossenheit. »Das Team funktioniert in sich, die Jungs glänzen zusammen. Alleine gewinnt niemand ein Spiel – das haben sie begriffen.«

Das tolle Spiel zwischen dem Tabellenführer und dem Tabellensechsten der Regionalliga Bayern hätte mehr Zuschauer verdient gehabt. Zwar fanden sich immerhin knapp 900 Interessierte zum ungewohnt frühen Anstoßtermin um 18 Uhr im Grünwalder Stadion ein – mehreren Hundert weiteren dürfte das jedoch Freitagabend unmöglich gewesen sein. Weshalb das Spiel nicht zur traditionellen Giesinger Anstoßzeit um 19 Uhr angesetzt wurde? Die organisatorisch Verantwortlichen im Nachwuchsleistungszentrum des TSV 1860 dachten, auf diese Weise könne man sich das Einschalten des teuren Flutlichts sparen. Das Kunstlicht im Stadion wird allerdings nicht minütlich, sondern pauschal pro Spielabend berechnet. Es bedarf keiner besonderen meteorologischen Kenntnisse um zu ahnen, dass dieser Sparplan an einem 19. September im Jahr nicht aufgehen konnte. Ein einfacher Blick auf die Sonnenuntergangszeiten in München – es gibt jede Menge einschlägiger Kalendarien im Internet – hätte dafür genügt.

Kommenden Freitag sind die U21-Löwen um 19 Uhr im Spitzenspiel beim 1. FC Schweinfurt 05 im Willy-Sachs-Stadion zu Gast. Die Unterfranken zählen in dieser Saison zu den stärksten Teams der Liga. »Eine Nagelprobe – bestehen wir auch dort, können wir uns bis zum Winter tatsächlich oben festbeißen«, glaubt Torsten Fröhling.

(as)

Artikel vom 22.09.2014
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