Landkreis des Ehrenamts

Interview zu »Mach mal Ehrenamt« und Ehrenamtsmesse

»Mach mal Ehrenamt!« Die Veranstaltungsreihe des Kreisbildungswerk zum Ehrenamt.	Foto: Kreisbildungswerk

»Mach mal Ehrenamt!« Die Veranstaltungsreihe des Kreisbildungswerk zum Ehrenamt. Foto: Kreisbildungswerk

Ebersberg · »Bayern ist ohne Ehrenamt nicht vorstellbar«, meinte in dieser Woche Sozialministerin Emilia Müller. Für Ebersberg gilt der Satz ohne Abstriche genauso. Der Landkreis Ebersberg und seine Gemeinden wären ohne Ehrenamt nicht denkbar.

Um der zentralen Rolle des Ehrenamts gerecht zu werden, veranstaltet Schwungrad Ebersberg e.V. am heutigen Samstag, 20. September, die Dritte Ebersberger Ehrenamtsmesse. In diesem Jahr wird der Ebersberger Bürgermeister Walter Brilmayer den Platz der Ehrenamtlichen im Einkaufszentrum E-EinZ einweihen. Der Festakt beginnt um 11 Uhr, um 12 Uhr öffnet dann die Messe im Saal des Alten Speicher ihre Tore.

Begleitend zur Messe hat das Katholische Bildungswerk (KBW) eine Veranstaltungsreihe mit dem Motto »Mach mal Ehrenamt« auf die Beine gestellt. Der Kurier Ebersberg sprach exklusiv mit Vanessa Körner, einer der Organisatoren des KBW.

Kurier Ebersberg: Frau Körner, was steckt hinter dem Motto »Mach mal Ehrenamt«?

Petra Körner: Das Schwungrad veranstaltet in diesem Jahr zum 3. Mal die Ehrenamtsmesse. Als der Termin dazu feststand und die Stadt Ebersberg diesmal auch einen Tag der Ehrenamtlichen in Ebersberg veranstalten wollte, stand für uns fest, dass wir das gerne mit Veranstaltungen rund ums Ehrenamt begleiten wollen. Die Stadt Ebersberg und das Schwungrad stiegen sofort mit ein und ein paar Wochen später entstanden aus einer tollen Zusammenarbeit mit Peter Hölzer von der Stadt vier Veranstaltungen zum Ehrenamt. Wichtig war uns dabei, dass etwas für Ehrenamtliche, wie auch Hauptamtliche dabei ist.

Wir möchten aber auch mit unseren Veranstaltungen, wie auch der Ehrenamtsmesse, in Ebersberg weitere Menschen vom Ehrenamt begeistern und aufrufen, mit zu machen oder sich einfach über Ehrenamtsprojekte im Landkreis zu informieren.

Nach welchen Kriterien wurden die vier Veranstaltungen ausgewählt?

Petra Körner: Nach einem interessanten Vortrag zum Thema »Ehrenamt ist IN – Die Zukunft des Ehrenamtes« am letzten Donnerstag und der Info-Veranstaltung »Grundlagen zur Gemeinnützigkeit und Steuerrecht« am Mittwoch, 24. September, wollten wir darüber hinaus aber noch etwas ganz Anderes versuchen – wie zum Beispiel in dem kleinen Theaterspiel »Romeo, Julia und all die Anderen«, unter Konzeption von Sebastian Schlagenhaufer aus Grafing. Schon im ersten Gespräch stand fest, dass er unsere Idee umsetzen kann und wir sind selbst gespannt auf Heute, um 14.30 Uhr, im Alten Speicher, was er dann zum Thema Ehrenamt »in Szene« setzen wird. Die Idee zu einer Exkursion hat Peter Hölzer vom Ehrenamtskongress in Nürnberg mitgebracht. Dort hat auch er ein Wohnprojekt besichtigen können und diese Idee hat ihn seitdem nicht mehr losgelassen. Bis zu 25 Personen können mit uns am Donnerstag, 25. September, zum Mehrgenerationenprojekt »Allmeind« nach Regensburg fahren.

Wie engagiert sich das Katholische Bildungswerk für ehrenamtliche Arbeit?

Petra Körner: Jeder Dritte in Deutschland engagiert sich. Gerade in unseren ländlichen Strukturen ist die Bereitschaft ein Ehrenamt zu übernehmen noch recht hoch. Die Begleitung und Stärkung des freiwilligen Engagements war und ist uns ein großes Anliegen und eine Verpflichtung für uns selbst, Ehrenamt im eigenen Verein zu fördern. Auch für das Kreisbildungswerk engagieren sich viele Menschen im Landkreis: Ohne unsere Bildungsplaner in den Gemeinden vor Ort zum Beispiel, wäre ein so landkreisweites Bildungsprogramm nicht realisierbar. In den KBW-Ehrenamtsprojekten »wellcome«, dem »Patenprojekt – Begleitung von Jugendlichen von Schule in den Beruf«, sowie »Clever Kids«, arbeiten wir auch mit Ehrenamtlichen. Anfang 2012 haben wir die Initiative »Engagiert im Landkreis Ebersberg« ins Leben gerufen und seit dem vernetzen wir uns im Sinne von Professionalisierung und Anerkennung von Ehrenamt landkreisweit. Dabei können wir verstärkt – teilweise auch kostenlos – Fortbildungen für Ehrenamtliche anbieten.

Wie kann das Ehrenamt noch besser unterstützt werden? Was läuft im Landkreis schon sehr gut?

Petra Körner: Im Rahmen der Vernetzungsarbeit wollen wir gemeinsam mit dem Landkreis und weiteren Partnern darüber informieren, dass sich das Ehrenamt wandelt und der Ehrenamtliche selbst auch. Ehrenamtliche wollen viel mehr mitgestalten. Sie möchten Begleitung, auch Professionalisierung und flexibel bleiben. Es gibt bereits gute Beispiele im Landkreis. Einige Organisationen sind da schon sensibilisiert und werden auch gut begleitet. Ein Zukunftsmodell könnte ein Ehrenamtsbeauftragter im Verein sein. Dazu hat die Stadt Ebersberg auch im letzten Jahr einen Wochenend-Workshop angeboten. Es gibt viele Dinge, die sich noch verbessern ließen. Der Kurier dankt herzlich für das Gespräch! Von Marcus Ullrich

Weitere Infos www.kbw-ebersberg.de

20. 9. Tag der Ehrenamtlichen und Ehrenamtsmesse Ebersberg

»Romeo, Julia und all die Anderen«, Kleines Theaterspiel

  • 14.30 Uhr, Ebersberg, Alter Speicher, Klosterbauhof

24. 9. Gemeinnützigkeit und Steuern im Verein

  • 18.30 Uhr, Ebersberg, Rathaus, Sitzungssaal

25. 9. Exkursion »Urbanes Wohnen im Alter«

Mehrgenerationenprojekt »Allmeind« in Regensburg

  • 11 bis 18 Uhr, Treffpunkt am Rathaus Ebersberg

Artikel vom 18.09.2014
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