Podiumsdiskussion im Kulturzentrum Trudering am 19. September

Brotverteilung an Bedürftige bei der Münchner Tafel in Berg am Laim. Das Brot wäre sonst restlos weggeworfen worden. Foto: VA

Trudering · Viele Tonnen Lebensmittel werden bei uns jeden Tag weggeworfen. Was man dagegen tun kann, erzählen vier engagierte Bürger beim Truderinger Zukunftsgespräch am Freitag, 19. September, ab 19.30 Uhr im Festsaal.

Man kann die Zahlen kaum fassen: Mehr als die Hälfte unserer Lebensmittel landet im Müll. Das sind bis zu 20 Millionen Tonnen jedes Jahr allein in Deutschland. Ein Großteil wird deswegen entsorgt, weil nur »perfekte« Ware von den Händlern und uns Kunden akzeptiert wird. Deswegen werfen die Bauern schon bei der Ernte alles Gemüse weg, das nicht den Standards entspricht – sie können es eh nicht verkaufen. Jeder Bürger mit normalen Menschenverstand muss da sagen: Da stimmt doch etwas nicht! Bei der Podiumsdiskussion am 19. September, moderiert von Winfried Frey, geht es darum, was man konkret gegen Lebensmittelverschwendung tun kann.

Prämierter Dokumentarfilm

Um 19.30 Uhr wird auf großer Leinwand zuerst der bewegende Film »We feed the world« gezeigt, der erfolgreichste Dokumentarfilm Österreichs. Er erläutert die Hintergründe der Massenproduktion von Nahrungsmitteln. In ruhigen, eindrucksvollen Bildern führt er den Zuschauer hinter die Kulissen der Lebensmittelindustrie und zeigt, wie gigantische Mengen an Tomaten in Spanien hergestellt und gleichzeitig Wagenladungen von nicht verkauftem Brot in Österreich vernichtet werden. Von Fischern, Landwirten und Unternehmern erfährt man in spannenden Interviews, wie heutzutage Essen hergestellt wird, und wie viel davon gleich wieder entsorgt werden muss.

Direkt im Anschluss an den Film erzählen vier engagierte Bürger packend, was sie unternehmen, damit weniger Lebensmittel verschwendet werden: Heidi Weiß verteilt Essen bei der Münchner Tafel Berg am Laim an Bedürftige. Phoebe Ploedt ist Vorstand bei Slow Food Youth Deutschland. Sie rettet in großem Stil krummes Gemüse und verarbeitet es mit Hilfe von freiwilligen Helfern zu köstlichen Suppen. Dr. Michael Rittershofer ist Geschäftsführer des Vereins Tagwerk e.V. und macht sich für ökologischen Landbau stark. Barbara Merhart ist im Vorstand von »Foodsharing e.V.«, einem Internet-Portal, über das Privatleute ihre überschüssigen Lebensmittel verschenken können.

Information und Anmeldung

Die Podiumsdiskussion ist Teil der Münchner Nacht der Umwelt und erfolgt in Zusammenarbeit mit dem »Tagwerk Förderverein e.V.« Sie findet im Festsaal des Kulturzentrums statt. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter E-Mail info@kulturzentrum-trudering.de oder Telefon 089 / 42 01 89 11. Die Zukunftsgespräche werden von der Robert Bosch Stiftung und vom Förderfond der Aktiven Zentren Trudering gefördert. Das Kulturzentrum Trudering befindet sich in der Wasserburger Landstraße 32, in 81825 München.

Weitere ausführliche Informationen gibt es unter www.kulturzentrum-trudering.de im Internet.

Artikel vom 16.09.2014
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