Viele Pläne

Harlaching/Giesing · Unterschiedliche Begehrlichkeiten

Harlaching/Giesing · Zwei Jahrzehnte der Beratungen, des Streits und der steten Tristesse: Der rund 1,4 Hektar große Candidplatz unterhalb von Giesings Höhen fristet ein trauriges Dasein. Auch der örtliche Bezirksausschuss wagte immer wieder vielstimmige Vorstöße für eine konkrete Überplanung des Areals. Doch spricht das Gremium nicht mit einer Stimme.

Während die örtliche SPD den Platz zu einem »Bildungscampus« samt Dreifachturnhalle tendiert und die Parkplätze in eine neu zu schaffende Tiefgarage unter dem Platz verlegt haben möchte, tendiert die CSU eher zu Wohn- und Gewerbebauten. Einig ist man sich immerhin in der Forderung an die Adresse der Stadt, endlich einen konkreten Nutzungsplan für den Candidplatz zu erstellen. »Auf diesem völlig verschwendeten Gelände muss endlich etwas passieren«, fasst der örtliche Bezirksausschussvorsitzende Clemens Baumgärtner zusammen, was der BA in der Sache denkt.

Der derzeitige Flächennutzungsplan ist unterschiedlich gewidmet. Mischgebiet im Osten, weitere Teile des Platzes sind als Jugendspielplatz festgeschrieben. Doch tatsächlich ist ein großer Kuchenteil als Parkplatz und notwendiger Stellplatz(nachweis) für das darüber liegende Städtische Stadion an der Grünwalder Straße gewidmet. Gerade diese Ausweisung behindert bislang langfristige planerische Eingriffe immens. Den Stadtviertelpolitikern bereitet gerade diese Parkplatznutzung große Sorgen. Da demnächst auf dem alten Osram-Gelände direkt nebenan wohl umfangreiche Wohn- und Gewerbebaumaßnahmen einsetzen dürften, rechnen viele Menschen vor Ort mit einer geradezu explodierenden Parkraumsituation am Candidplatz. Die SPD argumentiert deshalb, mit der Überplanung des Osram-Geländes müsse auch diejenige für den Candidplatz zeitlich und inhaltlich korrespondieren. Für den »Bildungscampus« sieht etwa der Untergiesing-Harlachinger SPD-Fraktionssprecher Michael Sporrer viele gute Gründe.

Im Antrag seiner Fraktion wirbt er für die konkrete Überplanung. »Durch die Bebauung des Osram-Geländes wird die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Stadtviertel steigen«, prognostizieren Sporrer. Andererseits sei die nahe Agilolfinger Schule längst an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt. Ein Ausbau der Bildungsstätten deshalb notwendig. Deckungsgleich mit den Christsozialen ist die SPD-Forderung nach einer Tiefgarage. In Sachen Oberflächengestaltung freilich hat die CSU andere Vorstellungen. Gewerbebauten für den Einzelhandel, Wohnbau zur Linderung der Wohnraumnot sowie einen Jugendspielplat integriert in das Gesamtprojekt favorisiert die CSU. In den kommenden Sitzungen des Stadtteilgremiums wird das wichtige Thema erneut behandelt werden.

H. Hettich

Artikel vom 10.09.2014
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