Bau nimmt Fahrt auf

Gemeindehaus der Friedenskirche Trudering bald fertig

Viele Interessierte kamen zur Baubesichtigung mit Architekt Claus und Stadtdekanin Kittelberger.	Foto: Steuernagel-Gniffke

Viele Interessierte kamen zur Baubesichtigung mit Architekt Claus und Stadtdekanin Kittelberger. Foto: Steuernagel-Gniffke

Trudering · Nach der Grundsteinlegung am 16. März tat sich beim Bau des evangelischen Gemeindehauses an der Friedenspromenade erst mal nicht viel: Bodenproben mussten genommen werden und der Untergrund wurde auf Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht.

Mittlerweile nimmt der Bau sichtbar Fahrt auf. Über das Bauprojekt sprach der Südost-Kurier mit Gemeindepfarrer Jürgen Kauffmann und Oliver Dawid, dem Vertrauensmann des Kirchenvorstands.

Südost-Kurier: Herr Pfarrer Kauffmann, wie erleben Sie die Baustelle vor Ihrer eigenen Haustüre?

Jürgen Kaufmann: Es gibt Zeiten, da mache ich zum Telefonieren lieber die Fenster zu. Im Großen und Ganzen sind die Beeinträchtigungen aber erträglich. Für mich ist es andererseits wunderbar, aus meinem Büro beobachten zu können, wie unser Gemeindehaus täglich ein Stück wächst. Man erlebt auch Überraschungen: Als der Bagger vor Kurzem ein Kabel abgerissen hat, waren Kirche, altes Gemeindehaus und Büro einen Tag ohne Strom.

An der Friedenspromenade steht nun ein großer Bauzaun. Kommt man denn noch in die Kirche hinein?

Jürgen Kaufmann: Das war nach Pfingsten schon erstaunlich, wie schnell das Kirchenportal abgerissen und der Vorplatz aufgegraben war. Dort wurden Fundamente für Säulen betoniert, die das Verbindungsdach zwischen Kirche und neuem Gemeindehaus tragen werden. Wir haben uns aber rasch mit »Umleitungsschildern« beholfen. In die Kirche gelangt man nun links herum über den Seiteneingang in der Solalindenstraße. Mittlerweile haben sich alle an diese Situation gewöhnt.

Wie lange bleibt das Hauptportal gesperrt?

Jürgen Kaufmann: Uns wurde gesagt, dass wir Mitte bis Ende September wieder den Kirchvorplatz und das Hauptportal nutzen können. Das würde sehr gut passen, denn wir planen das Richtfest in diesem Zeitraum, außerdem steht Anfang Oktober eine Hochzeit an – und das Brautpaar soll möglichst nicht durch den Seiteneingang schleichen müssen.

Herr Dawid, wie wird der Bau finanziert?

Oliver Dawid: Die evangelische Landeskirche und das Dekanat München bezuschussen den Bau zu etwa einem Drittel – wir hatten gerade erst den zuständigen Bauausschuss mit Stadtdekanin Barbara Kittelberger zu Besuch, die sich über den aktuellen Stand informiert hat. Den größten Brocken muss die Gemeinde aber selbst stemmen: Durch den Verkauf des Grundstücks, auf dem das alte Gemeindehaus noch steht, konnten wir eine größere Summe erlösen. Der Rest kommt aus Spenden, bis jetzt etwa 140.000 Euro. Dafür ist der Kirchenvorstand den Spendern sehr dankbar. Wir dürfen aber nicht nachlassen: Neue Einrichtung für den Gemeindesaal und den Ausbau des Obergeschosses können wir nur finanzieren, wenn fleißig weiter gespendet wird. Dazu haben wir mit unserem Fund-raising-Team gerade einen neuen Info-Flyer mit aktuellen Daten aufgelegt.

Wie geht es auf der Baustelle weiter?

Oliver Dawid: Zunächst müssen Vorplatz und Verbindungsdach fertiggestellt werden, damit wir wieder von vorne in die Kirche kommen. Wenn das Gemeindehaus mit Dach und Fassade geschlossen und vor Wind und Wetter geschützt ist, beginnt der Innenausbau. Und dann hoffen wir, die Planungen einhalten und Ostern 2015 einweihen zu können.

Pfarrer Kauffmann, nun zum Abschluss, wenn Sie einen Wunsch frei hätten?

Jürgen Kauffmann: Zunächst einmal bin ich glücklich, dass wir den Bau nun überhaupt realisieren können. Unser altes Gemeindehaus ist durch Feuchtigkeitsschäden marode und die Bausubstanz, die Heizung und gesamte Installation im Unterhalt ein Fass ohne Boden – das wäre nicht mehr lange gut gegangen! Neben einem unfallfreien und pünktlichen Bauablauf fällt mir schon was ein: Mein großer Traum ist ein Konzert-Flügel für den Gemeindesaal – aber da müsste sich schon ein wirklich großzügiger Spender mit Sinn für die Musik finden, aus den laufenden Spendeneinnahmen ist so ein Flügel in den nächsten zehn Jahren nicht zu bezahlen. red

Artikel vom 02.09.2014
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