Nachbesserung nötig

Untergiesing/Harlaching · Umgestaltete Marienklause bereitet Sorgen

Sorgenfalten bereitet eine umgestaltete Marienklause in Sachen Sicherheit für die Isarnutzer den lokalen Politikern und Sicherheitsexperten. 	Foto: HH

Sorgenfalten bereitet eine umgestaltete Marienklause in Sachen Sicherheit für die Isarnutzer den lokalen Politikern und Sicherheitsexperten. Foto: HH

Untergiesing/Harlaching · Mit Blick auf die Umgestaltung der Marienklause an der Isar ist man beim örtlichen Bezirksausschuss (BA) Untergiesing-Harlaching derzeit gar nicht gut zu sprechen auf die städtischen Planer.

Nicht nur, dass sich das früher so beliebte Badeareal aus Sicht der Stadtteilpolitiker durch umfangreichen Schotterauftrag nicht zum optischen und benutzertechnischen Vorteil verändert hat (wir berichteten). Weit wichtiger ist aus Sicht des BA der Kritikpunkt mangelnder Sicherheit. Steile Uferkanten eines tiefgelegten Flußbettes, dazu freigespülte Holzbalken mit herausragenden Nägeln: Nach Sicht des Bezirksausschusses ist hier eine gar lebensgefährliche Situation geschaffen worden.

»Beschauliche Buchten und Gumpen sind einer von Menschenhand geschaffenen Steinwüste gewichen«, hatte CSU-Mandatar Ferdinand Brinkmöller bereits früher im BA heftige Kritik a nder landschaftsgestalterischen Planung der Stadt geäußert. Aus Sicht der Stadt war die Kies-Aufschüttung 2013 dagegen eine erforderliche Maßnahme. Nur damit sei die Restaurierung des Dükers als küstlichem Abfluss zum Auer Mühlbach möglich geworden. »Jetzt haben wir aber nicht nur ein optisches Problem, sondern eine echte Gefahr«, rügte auch BA-Chef Clemens Baumgärtner nach einem Ortstermin mit Planungsexperten und Vertretern der Wasserwacht. BA-Forderung deshalb: Die freigespülten Balken müssten derart wieder zugeschüttet werden, dass für die Bürger keine Verletzungsgefahr mehr bestehe.

Doch nicht nur die gefährlichen Nägel beschäftigen Gremium und örtliche Bürger. Auch in Richtung der steilen Uferkante bereitet den Lokalpolitikern Sorge. Vor allem für Kinder sei es hier gefährlich, lautete der Tenor beim Ortstermin. Wegen des Gefälles sei die Gefahr groß im Strom mitgerissen zu werden. Apropos Gefahren: Bereits 2006 waren Felsbrocken aus Jurakalk im Fluß patziert worden – einst, um den Wasserfluss unter der Schleuse etwas abzubremsen. Früher gut sichtbar, sind die Brocken mittlerweile knapp unter der Wasserfläche verschwunden und stellen vor allem ein Sicherheitsrisiko dar. Ähnlich wie an einer Sprungschanze würden nach Meinung der Kritiker etwa Schlauchboote an den Planken der Schleuse abheben, um kurz darauf ungebremst auf die nur knapp unter Wasserkante liegenden Planken zu prallen. »Lebensgefährlich« lautet nach dem Ortstermin deshalb nicht nur die Einschätzung im BA. Auch bei der Wasserwacht sieht man die Örtlichkeit kritisch. Vor allem die Gefahrenbeschilderung vor Ort sei nicht ausreichend, findet Daniela Haupt von der Wasserwacht München Mitte. Hier müsse »dringend nachgebessert werden«. »Gerade die Gefahren der Dükerkante sei den Isarnutzern längst nicht ausreichend vertraut«.

BA-Antrag und Stadteinsicht

Logisch klingt deshalb der Antrag des Bezirksausschusses, alle Gefahrenquellen vor Ort zu beseitigen. Die Stadt hat eine »umgehende Prüfung« versichert, wie Baureferats-Sprecher Florian Illing jetzt bestätigte. Dabei soll auch die Situierung der Gesteinsblöcke am Rand der Floßtrasse überprüft werden. Harald Hettich

Artikel vom 02.09.2014
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