Neu gegründeter Verein will Garchings Ortsmitte lebendiger gestalten

Hier könnte nach den Worten von Ulrike Haerendel, der Vorsitzenden des neuen Vereins »Lebendige Ortsmitte« Garching, mehr los sein: Der Rathausplatz von Garching. Fotos: kw

Garching · Die Innenstadt von Garching hat viel zu bieten: Eine gemütliche Fußgängerzone, ansprechende Geschäfte, gepflegte Gastronomie, Bibliothek, und mehr. Und doch glaubt die Vorsitzende der Initiative »Lebendige Ortsmitte«, Ulrike Haerendel, dass »noch Etliches mehr drin ist«.

Darum hat sie für den Herbst eine große Veranstaltung ins Auge gefasst, bei der das Thema breit diskutiert werden soll. Dazu will sie den neuen Bürgermeister Dietmar Gruchmann ins Boot holen, aber auch den Gewerbeverband, der sich deutlich direkter die Interessen des Einzelhandels der Stadt auf die Fahnen geschrieben hat. Vor allem aber sollen die interessierten Bürger mitreden können. »Für die machen wir das schließlich«, sagte sie in einem ausführlichen Gespräch. Der Verein »Lebendige Ortsmitte« ist erst in diesen Tagen ins Vereinsregister eingetragen worden, wie die Vorsitzende hocherfreut mitteilte. Jetzt könne sie mit den aktuell 20 Gründungsmitgliedern große Pläne zu schmieden. Dazu gehört nicht nur diese Veranstaltung. »Wir wollen den Menschen hier deutlich machen, was es alles gibt, damit sie hier einkaufen. Wir müssen auch diejenigen unterstützen, die hier sind.«

Unter anderem solle dafür das Verzeichnis der örtli-chen Betriebe, das die Initiative auf ihrer Homepage www. lebendige-ortsmitte-garching.de zusammen gestellt hat, aktualisiert werden. Dieser Internet-Auftritt ist für sie eine der wesentlichen Möglichkeiten, Mitbürger einzuladen, sich einzubringen mit ihren Wünschen und Anregungen. Haerendel machte in dem Gespräch aber auch deutlich, dass ihr der direkte Kontakt lieber sei. Deshalb soll auch noch eine große Versammlung stattfinden. Ein Termin hierfür stehe allerdings noch nicht fest. »Wir müssen uns da etwas nach dem Bürgermeister richten. Den wollen wir unbedingt dabei haben.« Gefragt, wo sie denn konkret bei ihren Verbesserungen ansetzen wolle, nannte sie als erstes den Rathausplatz. Hier könne mehr Leben stattfinden, meinte sie.

Ungemein hilfreich sei der Wochenmarkt, der ein Frequenzbringer sei. Die Außenbestuhlung der Gastronomie sei im Sommer eine wunderbare Sache. Das Problem sei die Jahreszeit, wo derlei nicht funktioniere. Ob es gar eine Eisfläche im Winter werden soll, wie sie etwa die Erdinger haben, ließ sie erst einmal ausdrücklich offen. »Ich versteife mich nicht auf eine bestimmte Idee«, sagte sie. Aber in eine solche Richtung sollte es nach ihren Worten schon gehen. »Wir sollten hier mehr Attraktivität schaffen«, formulierte sie als Ziel. Dazu gehöre auch der Christkindlmarkt, der etwas »darbe, und für den man sich etwas einfallen lassen« müsse. Sie deutete an, dass hier auch schon Ideen existieren, etwa die Aufwertung durch ein Rahmenprogramm. Der Verein plane auch regelmäßige Möglichkeiten des Austauschs auf der Ebene des Ehrenamtes. Der Arbeitstitel hierzu: »Garchinger Treffpunkt«, zusammen mit anderen Initiativen und Verbänden, die sich in Garching engagieren, etwa der Integrationsbeirat oder der Behindertenbeirat. Obendrein werde der Verein deutlicher Flagge zeigen in der Öffentlichkeit.

Die nächste Gelegenheit sei der Neubürgerempfang im Oktober, wo der Bürgermeister die Initiative ausdrücklich eingeladen habe. Das sei die Zielgruppe, findet die Vorsitzende. Gerade die Neubürger sollten von Anfang an wissen, dass sie in Garching eigentlich alles bekommen könnten. Der Name des Vereins sei übrigens bewusst gewählt, sagte sie. »Wir nennen uns ›Ortsmitte‹, denn es ist leider so: Wenn die Leute sagen: ›Wir fahren in die Stadt‹, dann meinen sie München.« kw

Artikel vom 19.08.2014
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