Beitrag zur Integration

Ottobrunn/Hohenbrunn · Aktion von Ehrenamtlichen aus dem Helferkreis Asyl

Das ehrenamtliche Lehrer-Team bei der Unterrichtsvorbereitung: Ulla Wolf (v. l.) , Andreas Biehler, Linda Stiller und Astrid Johannsen. 	Foto: privat

Das ehrenamtliche Lehrer-Team bei der Unterrichtsvorbereitung: Ulla Wolf (v. l.) , Andreas Biehler, Linda Stiller und Astrid Johannsen. Foto: privat

Ottobrunn/Hohenbrunn · Seit Februar nehmen 30 Asylbewerber, die in Ottobrunn eine vorläufige Heimat gefunden haben, an einem Sprachkurs, organisiert von Ehrenamtlichen des Helferkreises Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn teil.

Mit ihrer Initiative, ehrenamtlich durchgeführte Deutschkurse für Asylbewerber finanziell zu fördern, hat Christine Haderthauer 2013 den Anstoß gegeben, vor Ort und genau an die Bedürfnisse der Asylbewerber angepasst, Deutschkurse zu organisieren.

Nach einem von der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern für Freiwilligen-Initiativen organisierten Informationstreffen, bei dem ein beeindruckender Sachverstand unter den Teilnehmenden dafür sorgte, dass inhaltliche und organisatorische Fragen geklärt werden konnten, haben wir uns »anstoßen« lassen. Seit Februar ist jeden Mittwoch Nachmittag das Jugendhaus der evangelisch lutherischen Michaels- kirchengemeinde der Treffpunkt für lernbegierige Erwachsene und eine fröhliche Kinderschar – eines der großen Probleme der Sprachförderung für Asylbewerber ist der Mangel an Kursen mit Kinderbetreuung. Aus dem Helferkreis haben sich drei Frauen und ein Mann zusammen getan, die nun auf verschiedenen Sprachniveaus Unterricht erteilen. Dabei berücksichtigen wir die verschiedenen Herkunftsländer mit ihren unterschiedlichen Lerntraditionen und die individuellen Voraussetzungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: viele konnten aufgrund politischer oder landesüblicher Bedingungen gar nicht oder nur wenige Jahre zur Schule gehen, einige haben Schulabschlüsse oder ein Studium begonnen, einen Beruf gelernt und ausgeübt. Und natürlich spielen für den Lernerfolg auch die familiären Bedingungen eine Rolle: Wer die Kinder mitbringen kann, lernt entspannter.

Die Lehrenden, die auf Erfahrung im Unterrichten zurückgreifen können, haben eine besondere Empathie für die Bedürfnisse der Lernenden und alle ganz viel Freude mitbringen, arbeiten mit zwei Gruppen und mit Einzelpersonen, die besonderer Hinwendung und Unterstützung bedürfen, wie beim Schreiben. Auf Grund der unterschiedlichen Muttersprachen und da ein großer Teil der Asylbewerber keine westliche Sprache spricht, ist eine der großen Herausforderungen, eine gemeinsame Kommunikationsbasis aufzubauen. Hier ist es sehr motivierend zu beobachten, wie die Asylbewerber sich auch immer wieder gegenseitig unterstützen und motivieren. Mit den Fördergeldern konnten der Helferkreis Asyl für alle Teilnehmer spezielles Lernmaterial anschaffen und sie mit Heften und Stiften ausstatten.

Zum Abschluss der Kurses im Juli wurde von allen Beteiligten konstatiert: Das Projekt ist geglückt! Die Schüler erscheinen regelmäßig und machten langsame, aber sichere Fortschritte. Und die Lehrer sind uns einig, dass im Herbst mit diesem Kursangebot weitergemacht werden wird.

Artikel vom 22.08.2014
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