30 Jahre UBV gefeiert

Sauerlach · Erfolgsbilanz in Grün und Orange

Barbara Bogner (l.) und Johann Trischberger (3. v. l.) begrüßten Gründungsmitglieder: Foto: Kohnke

Sauerlach · 30 Jahre im Gemeinderat: Ein rundes Jubiläum, das die Unabhängige Bürgervereinigung (UBV) stolz begeht.

Heute ist der eingetragene Verein die stärkste Fraktion in Sauerlach. Zur grün-orangen Feierlichkeit im Trachtenverein kamen zahlreiche Gründungsmitglieder, Wegbereiter, Freunde.

Als Gründer der UBV gilt der langjährige Gemeinderat Peter Frimmer. Seit 36 Jahren gehört er dem Gremium an – ohne Unterbrechung. In seiner guten Stube wurde die Vereinigung am Weihnachtsfest 1983 ins Leben gerufen. »Eigentlich ist daran sogar die CSU schuld«, scherzte der 69-Jährige vor den Festgästen. Etwa Mitte der 70er war Frimmer Vorsitzender der Jungen Union, saß für die CSU ab 1978 im Gemeinderat. Aufgrund von internen Querelen im Verlauf der Listenplatznominierung verlor Frimmer beinah die Lust an der Politik. Damals war er 38 Jahre, zu jung, um die Flinte einfach ins Korn zu werfen. Gemeinsam mit Freunden, in vielen Gesprächen, entstand bald eine neue gemeinsame Vision. Der Rest ist im Grunde Geschichte, nachzulesen in einer kleinen Chronik, die Bürgermeisterin Barbara Bogner selbst verfasst hat. Die Parteifreiheit war für die UBV stets oberstes Gebot. Der anfängliche Namenszusatz »Freie Wähler« wurde aufgrund divergierender Auffassungen in Folge abgelegt.

Seit 1984 ist die UBV darüber hinaus ein eingetragener Verein Gleich drei Vertreter konnte die Vereinigung 1984 in den Gemeinderat schicken: Durchgesetzt hatten sich neben Frimmer auch Adolf Ammer und Marianne Trischberger. Bis heute ist sie Kassier, war darüber hinaus die allererste Sauerlacher Gemeinderätin. Dafür erhielt sie eine besondere Ehrung aus den Händen des UBV-Vorsitzenden, ihres Sohnes Johann Trischberger jun. und dessen Vize Barbara Bogner. Urkunden und Geschenke gingen später auch an die Gründungsmitglieder.

Über Peter Frimmer kam auch Bogner zur UBV. Er war 2002 Studiendirektor an der Bayerischen Landesschule für Körperbehinderte und ihr Chef. Bogner ist ausgebildete Sonderpädagogin, studierte unter anderem Sprachbehindertenpädagogik und Psychologie. Auf eigenen Wunsch hin kam sie zunächst auf einen der hinteren Listenplätze, landete am Ende dann auf Platz 8. Das reichte zwar nicht für einen Platz im Gemeinderat, aber ließ Zeit für das Amt der Schriftführerin, später den Vize-Vorsitz. 2008 war Bogner dann bereits an der Spitze. »Wir wussten, dass Walter Gigl nicht mehr als Bürgermeister antreten würde«, erinnert sie sich. Das war die Stunde der UBV. Bogner stellt sich der Konkurrenz und erreichte 34 Prozent der Stimmen, Annette Kouba (CSU) kam auf 47 Prozent.

Für die Stichwahl holte sich die UBV Grüne und Sozialdemokraten ins Boot. Völlig überraschend setzte sich Bogner am Ende mit 54 Prozent durch. Die erste Sauerlacherin im Amt. Ein Erfolg, den sie heuer noch übertrumpfen konnte: Mit 56 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang gegen Paul Fröhlich (CSU) und Axel Horn (Grüne). Die UBV stellt nun acht Gemeinderäte und ist stärkste Fraktion. Ihre Glückwünsche zum runden Jubiläum überbrachten Hans Grund (SPD) und Wolfgang Büsch (Grüne). Letzterer überreichte gar noch ein Apfelbäumchen, den die Bürgermeisterin fröhlich in Empfang nahm. K. Kohnke

Artikel vom 16.08.2014
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