Ein Abschied mit großen Emotionen

Ottobrunn · Nach 12-jähriger Seelsorge zieht Christoph Nobs nach Traunstein

Pfüa Gott: Christoph Nobs mit einem seiner vielen Abschiedsgeschenke.	Foto: privat

Pfüa Gott: Christoph Nobs mit einem seiner vielen Abschiedsgeschenke. Foto: privat

Ottobrunn · Die Kirchenbänke reichten nicht aus um den vielen Besuchern Platz zu geben, die zum Festgottesdienst in die Kirche St. Magdalena strömten.

Viele waren nicht nur gekommen, um das Patrozinium der Pfarrei mitzufeiern, sondern wollten auch Abschied nehmen von ihrem geschätzten Seelsorger Christoph Nobs, der in Traunstein eine neue Stelle antritt.

Viele hatten dazu beigetragen, dass dieser Gottesdienst zu einem wirklichen Festgottesdienst werden konnte. Besonders hervorzuheben ist die Leistung der Chorleiterin Margret Joswig. Sie verdient nicht nur eine Künstler- sondern auch eine Sportlermedaille. Ständig war sie im Kirchenraum unterwegs. Eben sah man sie noch als Kantorin am Ambo, wenig später auf der Empore, um den Kirchenchor zu dirigieren, dann war sie schon wieder im Altarraum beim Kinder und Jugendchor. Dass alle drei Chöre zum Einsatz kamen, war ein besonderes Erlebnis und auch das junge Bläserensemble trug zur feierlichen Atmosphäre bei. Bewundernswert waren die vielen Kindergartenkinder, die dem zweistündigen Gottesdienst aufmerksam folgten und das Vaterunser im Chorraum mit einem Gebetshandschuh veranschaulichten.

In seiner Predigt sprach Pfarrer Nobs schonungslos über die Verbreitung der Gewalt in vielen Teilen der Erde und stellte sie der gewaltfreien Botschaft Jesu gegenüber. Er ließ nicht aus, dass es vielen Menschen heute schwer fällt, an die Gegenwart Gottes angesichts von Folter und Gewalt zu glauben. Das Erlebnis der Gottferne, das auch schon Jesus selbst erleiden musste, würden heute viele Menschen teilen.

Nach dem Gottesdienst gab es ein fröhliches Pfarrest auf dem Kirchhof und der Turmwiese. Der Feste-Feiern-Ausschuss unter Leitung von Anton Riedlhammer hat es geschafft, die vielen Hundert Besucher mit Gegrilltem und anderen Gaumenfreuden zu verwöhnen. Ganz klar, dass die Gäste auch vom reichhaltigen Kuchenbüffet beeindruckt waren und nur ein paar Krümel übrig ließen.

Bürgermeister Thomas Loderer von Ottobrunn und Dr. Stefan Straßmaier von Hohenbrunn fanden anerkennende Worte für Christoph Nobs, der kritisch die christlichen Werte in der Politik vor Ort eingefordert habe, wie im Umgang mit Flüchtlingen. Auch von der evangelischen Nachbarpfarrei wurden Grußworte durch Dekan Matthis Steinbauer und Dekan Wolfgang Schwandner gesprochen, die zeigten, dass man in guten nachbarschaftlichen Beziehungen lebt. Als besonders positiv bewerteten beide den Einsatz von Christoph Nobs für die Ökumene vor Ort. Gemeinsam sei man hier ein gutes Stück vorangekommen. Dorothea Weigert-Fischer, die Pfarrgemeinderatsvorsitzende von St. Otto dankte Nobs für die gute Zusammenarbeit und Hilfe über Pfarreigrenzen hinweg. Erich Rauch, der im Namen der Caritas dankte, betonte vor allem für die Offenheit des Seelsorges gegenüber den Bedürftigen.

Anerkennende Worte fand er auch dafür, dass der Ottobrunner Tisch in der Pfarrei St. Magdalena seit Jahren hier seine Heimat gefunden habe. Der Künstler Peter Rast erinnerte an einige Projekte zum Thema »Kunst und Glauben«, die er, unterstützt durch Christoph Nobs, in der Kirche St. Magdalena ausstellen durfte. Familie Klier, als Musiker in der Gemeinde bekannt, brachten die Gäste immer wieder in Schwung und die Darbietungen der Chöre mit Gstanzln und Segenswünschen wurden mit viel Beifall bedacht. Den Abschluss bildete eine kleine Szene von Mitgliedern des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung. Hier ging es um »Kirchhofgespräche«, ein bisschen Tratsch und Klatsch über den Pfarrer und seine Arbeit. Mit dem intensiven Wunsch: »Vergiss uns nicht!« und dem Versprechen, seine gute, den Menschen zugewandte Arbeit fortzusetzen, endete das Festprogramm.

Artikel vom 07.08.2014
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