Schiff ahoi in Unterhaching

Unterhaching · Aktivschiff für 120 000 Euro aus Stiftungsgeldern

Hoch über den Dächern der Kita St. Birgitta in Unterhaching schwebt das Aktivschiff zu seinem neuen Bestimmungsort ein.	Foto: Kohnke

Hoch über den Dächern der Kita St. Birgitta in Unterhaching schwebt das Aktivschiff zu seinem neuen Bestimmungsort ein. Foto: Kohnke

Unterhaching · Strahlende Gesichter bei den Kindern von St. Birgitta. Endlich war der Moment gekommen, auf den sie seit Wochen gewartet haben: Ihr Aktivschiff der Playmobilstiftung wurde geliefert, spektakulär per Tieflader und Kran. Hoch über ihren Köpfen schwebte das 120.000 Euro teure und dreizehn Meter lange Spielgerät zu seinem neuen Standort auf dem Gelände der Kindertagesstätte ein. Ungeduldig und voller Vorfreude haben die Kinder diesen Augenblick ersehnt.

Trotz strömenden Regens warteten sie artig, patschten dabei mit ihren Gummistiefeln vergnügt im Matsch und feuerten die Aufbauarbeiten an. Rund 100 Buben und Mädchen im Alter von Drei- bis Sechs Jahren sowie eine Hortgruppe gibt es in St. Birgitta. Seit dem Pfingsthochwasser 2013 hatten sie kein Spielgerät mehr in ihrem Außengelände. Ein Fall, dem sich Cordula Harrer, Verwaltungsleiterin der Erzdiözese München und Freising, zuständig für den Kita-Regionalverbund Ottobrunn, gern annahm. Ihr Rat an Anni Weyer, seit 20 Jahren Leiterin der Kita St. Birgitta: Eine Bewerbung bei der Stiftung »Kinderförderung von Playmobil« für eines der so genannten Aktivschiffe, frei nach dem Vorbild des beliebten Spielzeugs. Das war vor einem Jahr.

Seit dem gab es Gespräche und Ortsbegehungen durch die Stiftung. Unter allen eingegangenen Bewerbungen erhielt St. Birgitta den Zuschlag. Das Engagement der beiden Frauen wurde belohnt. »Es ist ein riesen Glücksfall für uns«, strahlt Anni Weyer. Freilich musste das Außengelände der Kindertagesstätte erst vorbereitet werden. Auch die Sandspielfläche wurde neu arrangiert. Das kostete insgesamt rund 30.000 Euro. Die Bauzeit für das Schiff betrug knapp drei Monate. Rund vier Tonnen wiegt der bunte Kindertraum. Der Korpus und die Aufbauten bestehen aus Kunststoff, Eichen- und Robinienholz. Fachfirmen bei Amberg und Berlin stellten es her. Von Berlin ging es dann beinah komplett per Tieflader auf seine erste und letzte Reise - nach Unterhaching in den Willi-Abt-Weg 1. Zum feierlichen Stapellauf war auch Stiftungsmitarbeiter Gerhard Weichmüller gekommen. Er erläuterte die Ziele des Projekts. »Wir wollen Buben und Mädchen eine gesunde körperliche, geistige und seelische Entwicklung ermöglichen«.

Verschiedene Kletter-, Balancier- und Schaukelelemente seien deshalb im Schiff integriert, die der Phantasie und Kreativität der Kinder freien Lauf ließen. Nur fünf der imposanten Schiffe gibt es bislang. Sie stehen in Kinderbetreuungseinrichtungen in Zirndorf, dem Hauptsitz des Playmobil-Herstellers Geobra Brandstätter, in Würzburg, Nürnberg und Waldmünchen. Seit 1995 gibt es die Stiftung bereits, Firmengründer Horst Brandstätter hat sie ins Leben gerufen. Die offizielle Schiffstaufe feiern die Kinder erst nach den Sommerferien mit einem Herbstfest.

K. Kohnke

Artikel vom 17.07.2014
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