Austausch, Diskussion und Kreativität gegen Rechts

München · »Sommer.dok«: Geschichtswerkstatt für Jugendliche

Am 16. Juli stehen Zeitzeugen, Workshops und Diskussionen auf dem Programm der  Geschichtswerkstatt »sommer.dok« auf dem Königsplatz. Foto: KJR München-Stadt

Am 16. Juli stehen Zeitzeugen, Workshops und Diskussionen auf dem Programm der Geschichtswerkstatt »sommer.dok« auf dem Königsplatz. Foto: KJR München-Stadt

München · Am Mittwoch, 16. Juli, findet auf dem Königsplatz die Open-Air-Jugendgeschichtswerkstatt »sommer.dok« des Kreisjugendrings München-Stadt (KJR) statt. Der historische Ort direkt neben dem NS-Dokumentationszentrum lädt Jugendliche zu Workshops, Diskussionen und Zeitzeugengesprächen ein.

Das kleine »sommer.dok«-Zeltdorf öffnet um 15 Uhr die Pforten, ab 20 Uhr beendet eine Feierabendparty mit Musik, Snacks und Lifestyle der 68er-Bewegung die Jugendgeschichtswerkstatt. Der Eintritt ist frei. Auf dem Programm stehen unter anderem Berichte von jungen Erwachsenen aus Israel, die über ihr Leben inmitten eines Krisenherds erzählen. Mit Film und anschließender Diskussion wird die »Bürgerinitiative Ausländerstopp« beleuchtet, Zeitzeugen erzählen vom Kriegsende 1945 und der Nachkriegszeit sowie von der 68er-Bewegung. Junge Münchner erfahren auch, wie der Stadtrat funktioniert und können sich unter sachkundiger Begleitung auf die Spuren des ehemaligen Nazi-Viertels rund um den Königsplatz machen.

»Das Besondere an sommer.dok ist, dass es ausschließlich von jungen Menschen für junge Menschen geplant, organisiert und durchgeführt wird«, sagt Sylvia Holhut, die beim KJR die Fachstelle Demokratische Jugendbildung leitet. »Die Jugendlichen gestalten die Methoden und den Rahmen ihrer Bildungsarbeit in Eigenregie. So wird der Königsplatz zum Ort der Partizipation, der Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart, des Miteinanders und der Demokratiebildung.« Die Veranstaltung baut zudem eine Brücke zwischen dem NS-Dokumentationszentrum und der jungen Stadtgesellschaft. Dabei geht es nicht allein um Wissensvermittlung, sondern um Austausch, Diskussion und Kreativität.

Auch bietet »sommer.dok« ein vielfältiges Rahmenprogramm, dazu gehört die Ausstellung »Deckname Betti« zum Jugendwiderstand im München der NS-Zeit, der Workshop »Kreativ gegen Rechts« oder die Couch-Ecke mit Literatur, die von den Nazis geächtet und verbrannt worden ist, darunter Werke von Erich Kästner über Lion Feuchtwanger bis Bertha von Suttner. Mehr Informationen und das gesamte Programm gibt es unter www.facebook.com/sommer.dok

Artikel vom 14.07.2014
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