Lokal und kulturell

Haidhausen · Engagierter Anwohner organisiert internationales Stadtteilfest

Der Haidhauser Rupert Pfliegl (rechts oben) hat das internationale Stadtteilfest auf dem Johannisplatz organisiert. Am Sonntag wird unter anderem die türkische Volkstanzgruppe Elvan ihr Können demonstrieren.	Fotos: js

Der Haidhauser Rupert Pfliegl (rechts oben) hat das internationale Stadtteilfest auf dem Johannisplatz organisiert. Am Sonntag wird unter anderem die türkische Volkstanzgruppe Elvan ihr Können demonstrieren. Fotos: js

Haidhausen · Am Sonntag, 6. Juli, sind die Haidhauser Bürger auf den Johannisplatz zum internationalen Stadtteilfest eingeladen. Das Besondere: Es wird von den Bewohnern des Viertels selbst organisiert.

Das Haidhauser Fest blickt auf eine jahrzehntelange Geschichte zurück. Immer wieder traten dort prominente Künstler wie der Münchner Kabarettist Jörg Hube (1943 – 2009) auf.

»Unser Stadtteilfest ist etwas ganz einmaliges«, schwärmt Rupert Pfliegl. Seit 2011 organisiert der Anwohner aus der Breisacher Straße die Feier, zu der sich Bürger, Vereine und Institutionen jedes Jahr am ersten Sonntag im Juli versammeln. Im Gegensatz zu kommerziellen Festen packen die Bewohner hier allerdings selbst mit an. Der Aufbau der Bühne, der Verkauf von Speisen und Getränken, die Zusammenstellung des Programms – alles liegt in ihren Händen. »Es ist das letzte selbst organisierte Stadtteilfest in München«, erklärt Pfliegl. Entstanden sei die Veranstaltung vor rund 30 Jahren aus einer Protestaktion gegen eine Tiefgarage, die am Johannisplatz gebaut werden sollte, berichtet er. Hinter rot-weißen Absperrbändern hätten sich damals unzählige Anwohner auf dem Platz getroffen – und dort nicht nur demonstriert, sondern auch gefeiert. »Damals ist den Menschen aus dem Viertel bewusst geworden, wie gut sich der Ort für Feste eignet«, erzählt Pfliegl.

Ab diesem Zeitpunkt übernahm die Haidhauser Mieterinitiative die Organisation eines jährlichen Stadtteilfests. Von Anfang an stark mit eingebunden gewesen sei auch die Kleinkunstszene im Viertel, erinnert sich Pfliegl: »Die Künstler haben sogar von sich aus gefragt, ob sie bei uns auftreten können.«

Mehrmals mit dabei war unter anderem Jörg Hube, der lange in Haidhausen gelebt hat. Vor vier Jahren allerdings drohte der langjährigen Tradition das Aus. Nach der Auflösung der Mieterinitiative habe es zunächst keine Organisatoren mehr gegeben, sagt Pfliegl. Daher sei das Fest 2010 ausgefallen: »Aber mir war es wichtig, diese Sache weiter zu pflegen.« Gemeinsam mit dem Verein Aktiv für interkulturellen Austausch (AKA), mit Sitz in der Rosenheimer Straße und einigen Anwohnern hat Pfliegl das Projekt im Jahre 2011 übernommen.

Auch die Haidhauser Einrichtungen beteiligen sich seit dem Neustart wieder. In diesem Jahr sind 20 Institutionen und Vereine dabei, unter anderem das Alten- und Servicezentrum (ASZ) Haidhausen, die Pfarrei St. Johannes, deren Bläserensemble das Fest um 14.00 Uhr eröffnet, und der Aikido-Kreis Ohayo, der am Weißenburger Platz ansässig ist und auf der Veranstaltung heuer von 17.30 Uhr bis 18.00 Uhr zum ersten Mal eine Vorführung zeigt. Außerdem spielen von 14.00 bis 18.00 Uhr die Dietramszeller Musikanten, ab 15.00 Uhr die kubanische Band Sonricoson, ab 18.00 Uhr die Gruppe Buon Viaggio und ab 20.00 Uhr das Münchner Kollektiv Express Brass Band. Die türkische Volkstanzgruppe Elvan ist um 16.30 Uhr zu sehen. Finanziell unterstützt wird das internationale Stadtteilfest vom Kulturreferat der Stadt München, dem Ausländerbeirat und dem Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5). Julia Stark

Artikel vom 01.07.2014
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