Ausgabe Nr. 06

Oberschleißheim · Der Bürgermeister informiert

Oberschleißheim · Liebe Bürgerinnen und Bürger, viele Themen haben mich in den ersten Wochen meiner Amtszeit bereits beschäftigt, viele Anliegen haben Sie an mich herangetragen. Besonders berührt hat mich die weitere Zukunft der Flüchtlinge, die in der Jugendbegegnungsstätte am Tower eine vorübergehende Heimat gefunden haben.

Von Anfang an war mit dem Landratsamt München als Grundstückseigentümer vereinbart worden, dass die Nutzung der Jugendbegegnungsstätte nur eine Lösung auf Zeit sein wird. Die Gebäude am Tower werden vom Kreisjugendring dringend für ihren eigentlichen Zweck benötigt: internationale Jugendprojekte, bei denen Austausch und Bildung im Vordergrund stehen.

Nun läuft der Mietvertrag der derzeitigen Asylbewerberunterkunft am Tower zum 31. Juli 2014 aus. Etwa 90 Personen haben dort gelebt – einige nur für Wochen, andere länger. Viele Schicksale haben die Mitarbeiter der Caritas, die sich um die Betreuung der Flüchtlinge verdient gemacht haben, und meine Mitarbeiterinnen im Rathaus kennen gelernt. Die Betreuung ging dabei weit über das Entgegennehmen von Anträgen und das Auszahlen von Geldleistungen hinaus. Besonders stolz bin ich, dass sich ganz spontan und mit großem Idealismus ein ehrenamtlicher Helferkreis zusammengefunden hat, der bei Sprachproblemen unterstützt, bei Behörden- und Arztbesuchen begleitet und sinnvolle Freizeitbeschäftigungen angeboten und organisiert hat. Auch die Oberschleißheimer Vereine waren zur Stelle, denn sportliche Betätigung ist ein wertvoller Ausgleich, wenn berufliche Betätigung unmöglich ist.

Deshalb fällt auch der Abschied, insbesondere von den Familien mit Kindern, nicht leicht. Die Kleinen gehen zum großen Teil in eine Übergangsklasse in unserer Berglwaldschule, wo die Vermittlung von Sprachkenntnissen im Mittelpunkt steht und sie auf den Besuch einer Regelklasse vorbereitet werden. Im Planet ‚O‘, unserer Jugendfreizeitstätte, bekommen sie bei den Hausaufgaben individuelle Hilfe und Förderung. Alle haben sich gut eingelebt. Doch derzeit ist völlig ungewiss, wohin sie im August verlegt werden. Wieder ein neuer Ort, neue Räumlichkeiten und vor allem wieder kein Zuhause. Deshalb bitte ich Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, um Unterstützung bei der Suche nach Wohnraum. Wenn Sie helfen können, wenden Sie sich bitte an Frau Janßens im Rathaus (Telefon 0 89 / 31 56 13 17 oder bjanssens@oberschleissheim.de).

Im vergangenen Jahr haben die Oberschleißheimer viel Hilfsbereitschaft und Verständnis gezeigt. Sachspenden, wie Fahrräder, Kleidung, Kleinmöbel, Kinderspielzeug und Bücher wurden begeistert angenommen. Geldspenden haben wir für die Instandsetzung der Räder, Mitgliedsbeiträge für Vereine und Kinderfreizeiten verwendet.

Mein herzlicher Dank geht an alle, die den Flüchtlingen ein weites Herz und ein offenes Ohr angeboten haben. Ich möchte auch den ortsansässigen Kirchen, Schulen, Ärzten, Vereinen und Organisationen für ihr Engagement danken. Gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern haben wir ein gutes Willkommens-Klima geschaffen.

Den Flüchtlingen, die Oberschleißheim in den kommenden Wochen verlassen werden, wünsche ich alles Gute!

Artikel vom 25.06.2014
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