Jeder Kilometer zählt

Putzbrunn/Neubiberg/Hohenbrunn · Rauf aufs Rad - Aktion Stadtradeln sucht noch Mitstreiter

Bürgermeister Edwin Klostermeier (Putzbrunn) will mit gutem Beispiel voran gehen und auch öfter mit dem Fahrrad fahren. 	Foto: hw

Bürgermeister Edwin Klostermeier (Putzbrunn) will mit gutem Beispiel voran gehen und auch öfter mit dem Fahrrad fahren. Foto: hw

Putzbrunn/Neubiberg/Hohenbrunn · Seit 2008 lädt das KlimaBündnis »Stadtradeln« bundesweit zum Mitmachen ein. Drei Wochen lang sind die teilnehmenden Kommunen und Städte aufgefordert, möglichst viele Teilnehmer zum Mitmachen zu animieren, denn jeder Kilometer zählt. »Wir wollten zum einen die Kommunalpolitik auf die Räder bekommen, denn wenn die Entscheidungsträger selber in die Pedale treten, wird der Zustand der eigenen Radwege im wahrsten Sinne des Wortes erfahren«, erklärt Organisator André Muno. Hier erlebten Kommunalpolitiker live wie es um den Ausbau des eigenen Radwegenetzes bestellt ist und welche Baustellen noch offen seien. Nicht zu unterschätzen sei auch die Vorbildfunktion, die der jeweilige Bürgermeister und Gemeinde- bzw. Stadtrat habe, betont Muno weiter.

»Zum anderen wollen wir die Bürger motivieren, doch ganz bewusst vom Auto aufs Rad umzusteigen, damit sie feststellen, dass gerade kurze Wege oft schneller und effektiver mit dem Rad zurück gelegt werden können«, so Muno. Ein Wettbewerb sei da der perfekte Weg, denn es brauche häufig einen Motivationsschub, um aktiv zu werden. Auf der Homepage von Stadtradeln (www.stadtradeln.de) können sich die jeweiligen Kommunen noch bis September anmelden. Sind die Kommunen gelistet, können sich die jeweiligen Gruppen dort eintragen. Personen, die keiner Gruppe angehören, aber trotzdem mitradeln wollen, können sich in der »Offenen Gruppe« eintragen. Drei Wochen lang wird jeder Kilometer der einzelnen Mitstreiter gezählt, bevor am Ende der Sieger gekürt werden kann. Anmelden dürfen sich bei den jeweiligen Gemeinden die direkten Bewohner und alle die, die in der Kommune arbeiten, allerdings darf jeder Teilnehmer nur in einer Gruppe gelistet sein. Bewertet wird das Ergebnis schließlich in drei Kategorien. In der ersten Kategorie werden die absolut geradelten Kilometer erfasst, in der zweiten Kategorie werden die Kilometer pro Einwohner gezählt und in der dritten Kategorie wird nach dem aktivsten Kommunalparlament gesucht. Gestartet ist die Aktion »Stadtradeln« im Jahr 2008 mit gerade einmal 23 Kommunen, erinnert sich Muno. In diesem Jahr haben sich bereits 270 Gemeinden und Städte angemeldet, täglich werden es mehr, freut sich Muno. Bayern hat mit bislang 134 Gemeinden klar die Nase vorn. Zu den Gemeinden, die in diesem Jahr besonders kräftig in die Pedale treten wollen, gehört Putzbrunn (www.stadtradeln.de/putzbrunn2014.html). »Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, bei der Aktion mitzumachen«, erklärt Bürgermeister Edwin Klostermeier. Neben einer Gruppe aus Verwaltungsmitarbeitern soll es im Rathaus auch eine Gemeinderatsgruppe geben, wünscht sich der Rathauschef.

Konkurrenz belebt das Geschäft, hofft das Putzbrunner Gemeindeoberhaupt. »Es schadet da auch nicht, wenn der ein oder andere ein paar Extra-Kilometer radelt«, bekennt Klostermeier schmunzelnd. Aber nicht nur der Fitness-Gedanke hat die Putzbrunner Gemeinderäte für die Aktion eingenommen, sondern vor allem der Umweltschutz. »Jeder Kilometer der nicht mit dem Auto zurück gelegt wird, ist ein gewonnener Kilometer«, urteilt Klostermeier. Da die Angaben der Teilnehmer nicht überprüft werden, appelliert der Bürgermeister an die Putzbrunner Teilnehmer keine »Fanatsiezahlen« einzutragen, sondern nur die tatsächlich geradelten. »Wir wollen gewinnen, aber ehrlich«, so Klostermeier. Bevor er Bürgermeister geworden sei, sei er auch regelmäßig mit dem Rad in die Arbeit nach München gefahren, verrät er. »Man bewegt sich in der frischen Luft, das tut einfach gut und macht den Kopf frei«, betont der passionierte Radler. Hier gelte die alte Regel: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Da er heute oft von Termin zu Termin fahren müsse, bleibe das Radfahren zu seinem Leidwesen häufig auf der Strecke, bedauert Klostermeier. Mehr noch als einen Sieg für seine Gemeinde erhoffe er sich aber einen anhaltenden positiven Effekt über den Aktionszeitraum hinaus (Start am 28. Juni bis 19. Juli). Weniger Verkehr bedeute schlichtweg auch mehr Lebensqualität, stellt Klostermeier klar. Auch in den Gemeinden Hohenbrunn (www.stadtradeln.de/hohenbrunn2014.html) und in Neubiberg (www.stadtradeln.de/neubiberg2014.html) werden noch fleißige Mitradler gesucht. Andreas Werner zeichnet im Rathaus Neubiberg verantwortlich für die Aktion »Stadtradeln«. »Das Rathaus geht mit gutem Beispiel voran, denn alle Abteilungen im Rathaus bilden eine eigene Gruppe«, erklärt Werner. Dass dadurch auch innerhalb der Verwaltung ein gewisser Konkurrenzdruck entsteht, empfindet Werner als nur positiv. »So radelt vielleicht der ein oder andere einen Kilometer mehr«, bekennt der Fahrrad-Experte schmunzelnd. Wer sich nicht selber bei einer Gruppe anmelden kann, da er keinen Zugang zu einem Internetanschluss hat, der kann sich auch über die jeweilige Gemeinde registrieren und seine Kilometer zählen lassen.

Die Ergebnisse der Teams werden auf www.neubiberg.de tagesaktuell veröffentlicht, sodass örtliche Teamvergleiche, aber auch bundesweite Vergleiche zwischen den Kommunen möglich sind. Hinweis: Leistungen der einzelnen Teilnehmer werden nicht veröffentlicht. Auch die Lokale Agenda 21 Ottobrunn-Neubiberg nimmt an der Aktion teil. Sie hat sich als Team für den Landkreis München gemeldet. Auch hier sind noch fleißige Mitradler willkommen. Im Umfeld von München radeln zudem noch Sauerlach, Ismaning, Unterschleißheim und Garching mit. hw

Kinder- und Jugendflohmarkt
  • Ottobrunn · Am Samstag, 28. Juni, veranstaltet das Jugendzentrum (JuZ) Einstein in Kooperation mit der Gemeinde Ottobrunn von 10 bis 14 Uhr wieder einen Kinder- und Jugendflohmarkt auf dem Ottobrunner Rathausplatz. Alle Kinder und Jugendlichen der Gemeinden Ottobrunn haben die Möglichkeit, ihre »Schätze aus vergangenen Tagen« zu Geld zu machen. Verkaufstische können ab sofort telefonisch unter 60 84 60 5 über das Jugendzentrum Einstein reserviert werden. Pro Kind kann nur ein Tisch reserviert werden. Die Leihgebühr beträgt zwei Euro. Die Veranstalter freuen sich auf zahlreiche Teilnehmer.

Artikel vom 17.06.2014
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