Ball oder Liebe?

München · Wie viel Sex tut der Nationalmannschaft bei der WM gut?

München · Der Mythos »Sex macht die Beine schlapp« ist schon lange widerlegt. Dennoch haben manche Nationaltrainer vor und während der WM strenge Regeln für ihre Mannschaften aufgestellt. Berti Vogts etwa verbannte während der gesamten WM 1994 inklusive Vorbereitungsphase die Spielerfrauen. Die Nationalmannschaft scheiterte im Viertelfinale.

Prof. Dr. Frank Sommer kann aus seiner Studien- und Praxiserfahrung heraus sagen: »Sex während der Weltmeisterschaft auszuschließen, ist schlichtweg falsch und führt zu schlechteren sportlichen Leistungen. Zwei Tage vor dem Spiel, sollten die Spieler allerdings abstinent bleiben.« Während Sex kurz vor dem Spiel die Leistungsfähigkeit mindert, ist eine zu lange Enthaltsamkeit schlecht für die sportliche Leistung. Denn hierdurch sinkt der körpereigene Testosteronspiegel schnell ab. Testosteron ist wesentlich für die sportliche Leistungsfähigkeit. Es ist für Antrieb, Kampfgeist und das allgemeine Wohlbefinden des Mannes verantwortlich. »Aus dem Boxsport kennen wir zwar wochen- bis monatelange Abstinenz. Physiologisch macht das allerdings keinen Sinn.« so Sommer.

Nach einem Orgasmus sinkt der Testosteronspiegel beim Mann zunächst rapide und sowohl die für den Wettkampf- und Siegeswillen wichtige Aggressivität als auch die Ausdauer-, Kraft- und Schnelligkeits-Leistungen nehmen signifikant ab. Sommer rät daher: Fußballer sollten 48 Stunden vor einem wichtigem Spiel sexuell abstinent sein, da Sex die Ausdauer einschränkt. Bei Intimverkehr 36 Stunden vor einem Duell leidet außerdem die Sprintschnelligkeit, 4 Stunden vor dem Spiel die Zweikampfstärke. Wer dennoch so kurz vor dem Spiel sexuell aktiv ist, sollte dabei möglichst passiv sein und eher inaktiv auf dem Rücken liegen.

Dies scheint auch »Fußballgott« Ronaldo so gesehen zu haben, als er in einer spanischen TV- Show sein Geheimnis hoher Leistungsfähigkeit preisgab: »Der Mann muss beim Sex ziemlich passiv sein und einfach alles mit sich geschehen lassen. Das entspannt ihn und macht ihn glücklich, was zu einem wahren Energieschub und mehr Leistung führt.« Nach Abpfiff des Spiels haben die Sieger in der Regel doppelt so hohe Testosteronwerte wie die Verlierer. Dies äußert sich in Euphorie und dem Gefühl, unbesiegbar zu sein. Gleichzeitig erhöht sich die sexuelle Lust der Gewinner. Der Verlierer ist hingegen doppelt bestraft. Sein Testosteronspiegel geht nach einer Niederlage in den Keller, was zu Ängstlichkeit, Schwächegefühl und depressiven Verstimmungen führen kann.

Artikel vom 19.06.2014
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