Gemeinsam das Klima retten

Unterschleißheim ist Partner von Ho in Ghana

Bürgermeisterin Fafa Afua Adinyara aus Ho und Unterschleißheims Zweiter Bürgermeister Stefan Krimmer im Gespräch.	Foto:VA

Bürgermeisterin Fafa Afua Adinyara aus Ho und Unterschleißheims Zweiter Bürgermeister Stefan Krimmer im Gespräch. Foto:VA

Unterschleißheim · Städtepartnerschaften pflegt Unterschleißheim schon seit mehr als 40 Jahren. Die Klimapartnerschaft mit dem Ho Municipal District in Ghana ist dagegen etwas Neues. Kürzlich war eine hochrangige Delegation aus Ghana in Unterschleißheim zu Gast und erörterte Möglichkeiten einer Kooperation. In Deutschland entstehen derzeit 50 Klimapartnerschaften, vornehmlich mit südamerikanischen und afrikanischen Ländern, die voneinander profitieren und lernen können.

Unterschleißheim entschied sich für die Zusammenarbeit mit dem Ho Municipal District im Südosten von Ghana. Bei einem Informationsabend zur Klimapartnerschaft im Carl-Orff-Gymnasium stellten Bürgermeisterin Fafa Afua Adinyara, Koordinationsdirektor Edward Atsi Gidiglo, Stadtplaner Cornelius Agebeko Fugar und der Leiter des Umweltzentrums Günther Rusch die Stadt Ho vor. Sie zeigten die liebenswürdigen Seiten, aber auch die Probleme von fehlenden Systemen für die Müllentsorgung bis hin zu dem illegalen Abtransport des Sandes von den Stränden als Baumaterial. Neben den Veränderungen an der Küste sei auch der aus dem Ozean angeschwemmte Müll ein gravierendes Problem. Fugar sieht darüber hinaus den Verkehr als großes Umweltproblem in seiner Heimat: »Wir haben sehr viele Fahrzeuge in Ghana, aber die haben nicht die Qualität der Autos in Deutschland.«

Der Leiter des Umweltzentrums in Ho zeigte auch die gesellschaftlichen Schwierigkeiten. So werde Afrika noch beherrscht von einem Wachstum der Städte fast um jeden Preis. Das gehe einher mit Profitgier einiger Investoren, gepaart mit Unwissenheit und Desinteresse in der Bevölkerung. Jessica Baier, die Koordinatorin der 50 deutschen Klimapartnerschaften, zeigte aber auch die Verantwortung Europas auf. So liege laut einer Statistik von 2010 der Ausstoß des umweltschädlichen Kohlenstoffdioxid in Deutschland bei 9,1 Tonnen pro Kopf, in Ghana dagegen bei gerade einmal 0,4 Tonnen. Sie zeigte auf, was deutsche Kommunen mit Projekten wie der Renaturierung einer Lagune oder dem Bau von Photovoltaikanlagen bereits in Afrika bewirken konnten. Unterschleißheim und der Ho Municipal District haben sich nun auf denWeg begeben, die Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz zu stärken.

Artikel vom 19.06.2014
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