Einsatz gegen Gestank

Oberschleißheim · Bürgerinitiative bekämpft auch das Tierkrematorium

Einmal im Monat trifft sich die »Initiative gegen den Gestank in Oberschleißheim«.	Foto: VA

Einmal im Monat trifft sich die »Initiative gegen den Gestank in Oberschleißheim«. Foto: VA

Oberschleißheim · Die »Gestanksbelästigungen« durch das Lehr- und Versuchsgut (LVG) und auch das geplante Tierkrematorium als weitere Negativeinrichtung in Oberschleißheim waren die Hauptthemen beim monatlichen Stammtisch der »Initiative gegen den Gestank in Oberschleißheim«. Die Initiative trifft sich an jedem ersten Donnerstag um 19 Uhr in den »Neuen Bürgerstuben«.

Den Kämpfern war es gelungen, im Wahlkampf die Bürgermeister- und Landratskandidaten auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Landrat Christoph Göbel hat die von der Initiative formulierten Fragen eingereicht und das Landratsamt hat inzwischen »den Erlass einer Anordnung der Betreiberpflichten, wonach Gülle nur in geschlossenen Behältern gelagert werden darf« an die Ludwig-Maximilian-Universität geschickt.

Genehmigt ohne Bürgerbeteiligung

Das Lehr- und Versuchsgut habe daraufhin einen alten Güllebehälter, der oben offen war, abgebaut und bei allen verbleibenden Güllebehältern die vorhandenen Öffnungen mit Blechplatten verschlossen. Jetzt gebe es in den Abdeckungen nur noch Spalte und kleine Öffnungen, durch die Rohre, Pumpen und Rührwerke eingeführt sind, teilt die Initiative mit. Die Gemeinde Oberschleißheim habe laut einer Pressemeldung des Stammtisches die Firma Odournet beauftragt, die Gestanksbelästigung ernsthaft zu untersuchen. Ende Mai habe eine Ortsbesichtigung des LVG in Begleitung von Bürgermeister Kuchelbauer und Mitarbeitern des Bauamtes stattgefunden. Seitens der Universität war der Dekan Braun, der Betriebsleiter des Gutes, Professor Scholz, und ein Vertreter der Uni-Bauabteilung dabei. Auch Vertreter der Bürgerinitiative durften teilnehmen. Es sei dabei nur um eine Inaugenscheinnahme gegangen, denn in jüngster Zeit gebe es starke Beschwerden, weil es kurz vor Sonnenaufgang sehr stark stinke. Das bringe sicherlich einige Nachbarn um den Schlaf. Ein weiteres ganz neues Thema beim Stammtisch war das in Oberschleißheim geplante Tierkrematorium. Direkt davon betroffene Bürger berichteten, es solle am Bruckmannring errichtet werden. Das Landratsamt habe das Krematorium bereits genehmigt, da die EU-Richtlinien erfüllt werden. Die Initiative bemängelt, dass die Bürger in unmittelbarer Umgebung kein Mitspracherecht hatten. Die Anwohner befürchten nun Geruchs- und Feinstaubbelastungen und obendrein mehr Verkehr. Vorsichtig kalkuliert sei zusätzlich mit mindestens 500 Fahrzeugen pro Monat zu rechnen. Es könnten aber auch tausend sein. Bei einer späteren Erweiterung des Betriebes mit seinem großen Einzugsgebiet würden die Belastungen noch zunehmen.

Für die Gemeinde werde zudem keine Umsatzsteuer zu erwarten sein, weil der Hauptsitz der Betreiberfirma nicht in Oberschleißheim liege. Nicht zuletzt sei es für die Bürger von Oberschleißheim und besonders für die Anwohner eine »ethische Zumutung«, innerhalb des Ortes eine derartige Einrichtung ertragen zu müssen, sodie Meinung beim Stammtisch. Die Betroffenen wollen verschiedene Möglichkeiten wie auch ein Bürgerbegehren prüfen. Für ein Bürgerbegehren müssten mindestens neun Prozent der Gemeindebürger unterschreiben.

Artikel vom 16.06.2014
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