Wieder Mord und Totschlag

Hohenbrunner Autorin Inge Löhnig im Gespräch

Die Hohenbrunner Autorin Inge Löhnig hat einen neuen Krimi herausgebracht. 	Foto: Frank Bauer

Die Hohenbrunner Autorin Inge Löhnig hat einen neuen Krimi herausgebracht. Foto: Frank Bauer

Hohenbrunn · Die Hohenbrunner Erfolgs-Autorin Inge Löhnig hat es wieder getan: 448 Seiten Mord und Totschlag. Ihr sechster Krimi »Deiner Seele Grab« (List-Verlag, 9,99 Euro) spielt wieder in München und Kaffee-Junkie Kommissar Konstantin Dühnfort die Hauptrolle bei den spannenden Ermittlungen. »Mir geht es beim Schreiben aber mehr darum, warum ein Mensch eine Tat begeht, nicht so sehr darum, wo er sie verübt«, betont sie. Seit sie mit dem Schreiben kurz vor ihrem 50. Geburtstag begonnen hat, hat sie mittlerweile sechs Krimis für Erwachsene und einige Jugendbücher verfasst, die sich allesamt sehr gut verkaufen.

»Ich gehöre zu den wenigen Autoren, die vom Schreiben tatsächlich leben können«, erklärt Inge Löhnig nicht ohne Stolz. Trotz ihrer Erfolge sei das Leben als freie Autorin auch immer ein Drahtseilakt, denn floppt eines ihrer Bücher, könne es schnell vorbei sein mit dem Leben als Vollzeit-Schriftstellerin. Inspiration für ihre Romane findet die symphatische Schriftstellerin überall, ob bei der Lektüre der Morgenzeitung, in Gesprächen mit Freunden oder bei einem Radausflug mit ihrer Familie. »Bei einer Radeltour durch den Sauerlacher Forst sind wir einmal an der St. Anna-Kapelle vorbei gekommen, und mein erster Gedanke war, das ist ein perfekter Ort für einen Mord«, erklärt sie schmunzelnd. Die Einfälle oder Zeitungsausschnitte werden dann archiviert und immer wieder neu sortiert, um zu sehen, welche Themen und Aspekte für ein neues Buch brauchbar sind. Im aktuellen Buch greift sie das viel diskutierte Thema Pflege auf. »Auch in meinem Bekanntenkreis wird das Thema immer öfter diskutiert, weil die Eltern oder Schwiegereltern pflegebedürftig werden«, erklärt Löhnig. Aber wenn auch immer wieder sozialkritische Themen angesprochen werden, bleiben ihre Krimis echte Krimis und die Suche nach dem Mörder wird nicht zum Nebenschauplatz degradiert.

Organisation ist für einen Autor alles

Ihre Arbeit an einem neuen Buch teilt sie in drei Phasen ein. Zunächst wird der Plot des Krimis entwickelt, die Figuren angelegt und ein Manuskriptordner mit Einfällen, Notizen und einem Kapitelplan angelegt. In Phase 2 führt ihr Weg sie dann an ihren Schreibtisch. »Mindestens fünf Seiten Rohfassung sind mein Tagespensum«, verrät sie. Schreibpausen gönne sie sich in dieser Phase nur ungern, denn es dauere immer wieder lange bis man in den Schreibfluss hineinkomme, so die Beststeller-Autorin. Fallen Geburts- oder Hochzeitstage in diese Zeit, komme ihr die Tatsache zu Gute, dass sie im Gegensatz zu ihrer Familie eine echte Frühaufsteherin sei, also entsprechend früh mit dem Schreiben anfangen könne, bekennt sie schmunzelnd. In der letzten Phase nimmt sie sich das Buch noch einmal vor und überarbeitet, streicht und korrigiert. Bis ein Buch schließlich auf den Markt kommt, sind bis zu 14 Monaten vergangen. »Romane zu schreiben ist ein Fulltime-Job. Ich arbeite weit mehr als 40 Stunden in der Woche an meinen Büchern«, bekennt sie. »Es reicht nicht, wenn man von der Muse geküsst wird, es ist einfach auch Arbeit, aber es schadet natürlich auch nicht«, erklärt sie mit einem Augenzwinkern.

Weitere Planungen für Krimifreunde

Freunde ihres Lieblingskommissar Dühnfort dürfen sich auf einen 7. Fall freuen, hier wird aber Gina im Fokus stehen, verrät sie. Ein weiterer Krimi ist ebenfalls geplant. Hauptfigur ist das mittlerweile erwachsene Kind eines Mörders, das nach anfänglichen Zweifeln versucht die Unschuld ihrers Vaters zu beweisen und den wahren Tathergang aufzudecken. Spannende Stunden für Kirmifreunde sind also auch in Zukunft garantiert.

hw

Artikel vom 19.06.2014
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