Polizei zieht erste Bilanz

Giesing · Steigende Zahl bei Einbrüchen und Drogenfahrten

Giesing · Die Polizeiinspektion 23 an der Chiemgaustraße hat mit ihrem Einsatzgebiet in Obergiesing-Fasangarten, Untergiesing-Harlaching sowie Teilen von Perlach-Ramersdorf ein großes Terrain abzudecken. Rund 115.000 Menschen leben in diesem Stadtbereich.

Einen aktuellen Sicherheitsbericht lieferte jetzt Polizeidirektor Michael Dibowski als Leiter der Dienststelle im Rahmen der Bürgerversammlung. Insgesamt mutete seine Bilanz für das abgelaufene »Geschäftsjahr« eher positiv an. Mit einer sogenannten Häufigkeitszahl von 3.845 Straftaten pro 100.000 Einwohner lebt es sich im Einsatzgebiet der PI 23 vergleichsweise sehr sicher. Selbst die für eine Millionenstadt sehr niedrige Häufigkeitszahl von 7.395 Delikten pro 100.000 Menschen in Gesamt-München wurde im Münchner Süden noch einmal fast halbiert.

Einbrüche bereiten Sorgen

Doch abseits des schönen Scheins gibt es auch bedenkliche Entwicklungen. So hat laut Dibowski insbesondere die Einbruchskriminalität auch im 17. Stadtbezirk deutlich zugenommen. Dagegen ist die Zahl der Verkehrsunfälle weiter gesunken. Auch bei den sogenannten Rohheitsdelikten konnten Rückgänge von rund zehn Prozentpunkten verbucht werden.

»Die Einbruchskriminalität bereitet uns echte Sorgen«, gab Dibowski bei der Bürgerversammlung offen zu. Zwar seien im eigenen Dienstbereich die Fallzahlen leicht zurückgegangen. Doch bewegen sich diese aus Sicht der Polizei bei 78 Wohnungs- und 71 Kellereinbrüchen allein im Gebiet der PI 23 weiter auf hohem Niveau. »Verstärkte Streifenpräsenz, Beratungs- und Aufklärungsangebote, Schwerpunkt- und Konzepteinsätze« setze man vonseiten der Sicherheitswächter dagegen, so Dibowski. Dadurch sei es in jüngerer Vergangenheit auch gelungen, eine Serie von über 40 Kelleraufbrüchen zu klären und die Täter festzunehmen.

Rückgänge – und doch Bedenken

Erfreulicher als der Bilanz-Blick auf die Einbruchssituation fällt seitens der Polizei die Betrachtung weiterer klassischer Tätigkeitsfelder aus. Bei den Rohheitsdelikten wie Raub und Körperverletzungen konnten zehnprozentige Rückgänge verzeichnet werden, bei den Diebstählen waren im Bereich der PI 23 rund neun Prozent weniger zu verbuchen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zurückgegangen sind auch die Unfallzahlen. Zwar bewegen diese sich mit 2.708 Verkehrsunfällen immer noch auf hohem Niveau, doch wurde ein Rückgang von 2,4 Prozent verzeichnet. »Der überwiegende Großteil davon waren Kleinunfälle nur mit Blechschaden«, so Dibowski. Jedoch sei gerade der Anteil von alkoholisierten oder unter anderem Drogeneinfluss stehenden Fahrzeuglenkern weiterhin ein echtes Problem.

Bei 21 Unfällen in den aktuellen 12 Bilanzmonaten seien Alkohol und Drogen im Spiel gewesen, so der Giesinger »Sheriff«. Erst vor wenigen Tagen sei bei einem derartigen Unfall eine Frau ums Leben gekommen. Bei Verkehrskontrollen werde man gerade auch aufgrund solcher Vorkommnisse »verstärkt auf die Fahrtüchtigkeit der Fahrzeugführer achten«. Bedenklich hoch liest sich auch die Marke von Unfallfluchten. 656 Male mussten Dibowskis Beamte entsprechende Anzeigen allein im abgelaufenen Jahreszeitraum aufnehmen. »Kein Kavaliersdelikt«, unterstrich der Polizeidirektor. Dazu gesellen sich auch die hohen Fallzahlen von Verkehrsverletzten. Bedenklich: fast jeder Dritte von 359 verletzten Verkehrsteilnehmern zuletzt war als Radler unterwegs. Harald Hettich

Artikel vom 14.06.2014
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